Hausärzte in Niedersachsen starten mit Corona-Impfungen

Auch in Niedersachsen können sich Impfberechtigte nun ihre Impfung
beim Hausarzt abholen. In den ersten Wochen ist die Zahl der
Impfungen in Praxen aber begrenzt. Erst im Mai sollen die Impfungen
in der Fläche so richtig ins rollen kommen.

Hannover (dpa/lni) - Wer impfberechtigt ist, kann sich in
Niedersachsen nun auch in seiner Hausarztpraxis gegen Corona impfen
lassen. Am Mittwoch begannen die Allgemeinmedizinerinnen und
-mediziner mit den Corona-Impfungen. Allerdings: Bis Mai stehen pro
Praxis und Woche nur rund 20 Dosen zur Verfügung, wie das
Gesundheitsministerium mitteilte. Der Grund: Es gebe bundesweit noch
zu wenig Impfstoff.

In den Hausarztpraxen werde zuerst der Impfstoff von Biontech/Pfizer
verwendet. Weitere Präparate sollen in etwa zwei Wochen folgen.
Wichtig für Patientinnen und Patienten: Die Hausarztpraxen laden die
Menschen zur Impfung ein. Selbst zum Telefonhörer greifen muss man
nicht. Wie von der Bundesregierung vorgesehen, sind zunächst
besonders gefährdete Patienten an der Reihe. «Wir bitten die
Bevölkerung daher, von Anfragen in ihren Hausarztpraxen abzusehen»,
sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung
Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch.

Angesichts der noch knappen Impfdosen sprach Gesundheitsministerin
Daniela Behrens (SPD) von einem «bescheidenen Anfang». Sie betonte,
dass zunächst vor allem Patienten geimpft werden sollen, die die
Impfzentren nicht erreichen können. Die Einbindung der rund 9000
Arztpraxen im Land sei auf Dauer aber ein wichtiger Baustein der
Impfkampagne.

Im Mai sollen die Hausärzte in Niedersachsen dann schon mehr Menschen
impfen als die regionalen Impfzentren. Davon geht das
Gesundheitsministerium aus. Ressortchefin Behrens will im Mai
außerdem die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbinden.
Niedersachsen hatte die Impfungen in den Arztpraxen seit Anfang März
in einem Pilotprojekt getestet, um das Verfahren einzuspielen.

«Neben zuverlässigen und konstant hohen Impfstofflieferungen durch
den Bund brauchen wir die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, damit
wir noch schneller mehr Menschen impfen können», sagte Behrens. Bis
1. April wurden in Niedersachsen 1 336 906 Impfungen durchgeführt,
wie das Ministerium weiter mitteilte. Allein in den Impfzentren
werden demnach pro Woche 180 000 Impfdosen verabreicht.

An den Corona-Impfungen können alle Arztpraxen teilnehmen. In der
Startphase sollten aber vor allem die Praxen impfen, die viele
Patienten über 70 Jahre haben, so das Ministerium. Den Impfstoff
aussuchen könne man sich nicht. Wer mit einem bestimmten Impfstoff
nicht geimpft werden möchte, könne die Impfung aber ablehnen. Diese
Menschen müssten dann aber mit ihrer Impfung warten, bis der Bund
eine freie Impfstoffwahl ermögliche.