Wieder mehr als 470 Corona-Neuinfektionen in Sachsen

Die Neuansteckungen mit dem Coronavirus bleiben in Sachsen auf einem
hohen Niveau. Dennoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken.
Allerdings dürften wegen der Osterfeiertage weniger Tests abgenommen
und Ergebnisse gemeldet worden sein.

Dresden (dpa/sn) - Mit 474 nachgewiesenen neuen Infektionen mit dem
Coronavirus seit Montag bleibt das Pandemiegeschehen in Sachsen auf
einem hohen Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die neuen Fälle je
100 000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, lag bei fast 181, wie
das Sozialministerium am Dienstag in Dresden mitteilte. Dies
bedeutete zum Vortag einen leichten Rückgang. Allerdings wies das
Robert Koch-Institut darauf hin, dass über die Feiertage vermutlich
weniger Tests vorgenommen und Ergebnisse gemeldet wurden. Dies sei
bei der Interpretation der Zahlen zu berücksichtigen.

Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 registrierten Todesfälle
stieg auf 8440. Das war ein Anstieg um 12 Fälle im Vergleich zum
Vortag. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 227 845 Corona-Fälle
labortechnisch nachgewiesen. Fast 204 000 ehemals Infizierte gelten
unterdessen als wieder genesen. In den sächsischen Krankenhäusern
sind aktuell 1037 Betten auf Normalstation mit Corona-Patienten
belegt. Die derzeitige Prognose gehe nicht davon aus, dass die
Belastungsgrenze von 1300 in der laufenden Woche überschritten wird,
teilte das Sozialministerium auf Anfrage mit.

Die Bettenbelegung mit Covid-19-Patienten auf Normalstationen der
Krankenhäuser ist entscheidend für Lockerungen. Ob Handel, Kultur,
Freizeit: In Sachsens Städten und Landkreisen haben am Dienstag wie
geplant die vor Ostern geschlossenen Geschäfte mit Click & Meet sowie
Friseure, Museen oder Tierparks wieder geöffnet. Nach der neuen
Corona-Schutzverordnung spielt die Inzidenz - der Wert der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner - dabei keine Rolle mehr.

Weitere Voraussetzung für Lockerungen sind Hygienekonzepte der
Einrichtungen: Besucher und Kunden müssen einen tagesaktuellen
Schnell- oder Selbsttest vorlegen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstützt unterdessen
den Vorstoß des CDU-Vorsitzenden Armin Laschet nach einem schnellen
und harten «Brücken-Lockdown». «Er hat ohne Zweifel Recht», sagte

Kretschmer der in Dresden erscheinenden «Sächsischen Zeitung». «Mit

der Dynamik vor Ostern werden wir Ende Mai nicht erreichen.» Erst
dann könne man erwarten, dass die Impfungen einen nennenswerten
Beitrag zur Verringerung des Infektionsgeschehens liefern.

Laschet hatte vorgeschlagen, im Kampf gegen die dritte Corona-Welle
mit einem weiteren Lockdown die Zeit zu überbrücken, bis viele
Menschen geimpft seien. Konkret solle der Lockdown zwei bis drei
Wochen dauern.