Tansanias neue Präsidentin kündigt Kehrtwende in Corona-Politik an

Daressalam (dpa) - In Tansania deutet sich nach dem umstrittenen
Krisenmanagement des gestorbenen Ex-Präsidenten John Magufuli eine
Kehrtwende in der Corona-Politik an. Die neue Präsidentin Samia
Suluhu Hassan kündigte am Dienstag an, sich zur weiteren
Vorgehensweise in der Pandemie wissenschaftlich beraten lassen zu
wollen. Ihr Vorgänger Magufuli hatte lange die Existenz von Covid-19
in seinem Land dementiert und Gebete, Kräuter und Dampfbäder
empfohlen.

Suluhu Hassan signalisierte, zur Pandemiebekämpfung international
kooperieren zu wollen. «Wir können uns nicht isolieren» sagte sie,
Tansania sei schließlich keine «Insel». Das ostafrikanische Land mit

rund 58 Millionen Einwohnern hat seit Mai 2020 keine
Neuinfektionszahlen mehr veröffentlicht. Anders als in vielen anderen
afrikanischen Ländern, wo sich im Vorjahr per Flugzeug einreisende
ausländische Urlauber erst in eine mehrtägige Quarantäne begeben
mussten, gab es in Tansania kaum Einschränkungen für Touristen.