Hausärzte im Norden rüsten sich für Corona-Impfstart

Leck/Kiel (dpa/lno) - Die Hausärzte in Schleswig-Holstein steigen wie
ihre Kollegen in ganz Deutschland in die Corona-Schutzimpfungen ein.
«Die meisten starten wohl morgen», sagte der Sprecher der
Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH), Nikolaus Schmidt, am Dienstag
der Deutschen Presse-Agentur. Für einen Start schon am Dienstag
fehlte überwiegend noch der Impfstoff. «Dieser ist uns sicher
zugesagt bis Mittwochmittag», sagte der Landesvorsitzende des
Hausärzteverbandes, Thomas Maurer. Dann soll es sofort losgehen: «Wir
haben extra einen Impfnachmittag eingeführt». Aus Haltbarkeitsgründen

muss der aufgetaut angelieferte Impfstoff bis Freitag verimpft
werden.

Sein Hausarztzentrum in Leck (Kreis Nordfriesland) mit sechs
Medizinern bekomme jetzt 200 Dosen, berichtete Maurer. Diese Menge
reiche aus, um noch alle ausstehenden Patienten aus der Gruppe mit
der höchsten Priorität zu impfen. Die meisten Anfragen gebe es
mittlerweile aus der zweiten Gruppe. Bis Donnerstag solle auch
feststehen, wie viele Dosen für die nächste Woche geliefert werden,
sagte Maurer. «Wir rechnen etwa mit der gleichen Menge.»

«Mit dem Impfen kommt nach dem schon sehr anstrengenden Jahr 2020
nochmal eine große Sonderbelastung auf Ärzte und ihre Medizinischen
Fachangestellten zu», sagte die KVSH-Landesvorsitzende Monika
Schliffke. Die knapp 1000 Praxen mit rund 2000 Hausärzten im Land
sollen im April zunächst aktiv auf ihre Patienten aus den
Prioritätsgruppen 1 und 2 zugehen. «Daher werden die Bürger gebeten,

nicht selbst einen Praxistermin nachzufragen», erläuterte Schliffke.

Sobald im Laufe des April und Mai mehr Impfstoff zur Verfügung steht,
sollen weitere Praxen in die Impfkampagne einbezogen werden. Zunächst
liegt der Schwerpunkt laut KVSH auf immobilen und pflegebedürftigen
Patienten samt jeweils zwei Kontaktpersonen. Deshalb impften zunächst
vor allem Praxen, die Patienten zuhause ärztlich versorgen.