Hausärzteverband will Sachsen-Anhalt bis Sommerferien durchimpfen

Quedlinburg (dpa/sa) - Mit dem Einstieg der Hausärzte in die
Impfkampagne könnte Sachsen-Anhalt nach Einschätzung des
Hausärzte-Verbandes bis zum Sommer die anvisierte Impfquote von 70
Prozent erreichen. «Bis zu den Sommerferien wäre ich gern fertig»,
sagte Verbandsvorstand Holger Fischer am Dienstag. Sollte der
Impfstoff wie angekündigt eintreffen, sei das angesichts der vielen
Hausärztinnen und Hausärzte und des bisherigen Fortschritts bei den
Hochbetagten und anderen Risikogruppen realistisch.

Die Hausärzte hätten im vergangenen Herbst binnen sechs Wochen mehr
als ein Drittel der Bevölkerung gegen Grippe geimpft, das zeige das
große Potenzial der Praxen. Es sei bedauerlich, dass diese großen
Kapazitäten erst jetzt in die Impfkampagne eingebunden würden. Das
Impfen in den Praxen erfordere deutlich weniger Bürokratie als die
Verfahren in den Impfzentren. Die Hausärzte könnten am Ende eines
Tages außerdem leichter Nachrücker für übrig gebliebene Impfdosen
finden, da der Kontakt zu allen Impfkandidaten ohnehin bestehe.

Ab Dienstagmittag sollten die Apotheken mit der Auslieferung des
Corona-Impfstoffes von Biontech an die Hausarztpraxen beginnen.
Sobald das Präparat eingetroffen ist, können die Hausärzte
theoretisch mit den Impfungen beginnen. Einige Ärztinnen und Ärzte
kündigten allerdings einen Start erst im Laufe der Woche an, unter
anderem wegen der noch geringen Liefermengen. Jeder Arzt bekommt
zunächst zwischen 12 und 48 Dosen pro Woche, ab Mitte April sollen es
dann deutlich mehr werden.