Landeselternausschuss gegen Absage der Abiturprüfungen

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Elternvertretung sieht momentan keine
Notwendigkeit, die Abiturprüfungen wegen der Corona-Pandemie
abzusagen. Weder in der Eltern- noch in der Schülerschaft seien
nennenswerte Bestrebungen in diese Richtung zu erkennen, sagte der
Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise, am Dienstag
der Deutschen Presse-Agentur. Die Corona-Sicherheitsmaßnahmen bei den
Prüfungen im Vorjahr, etwa große Abstände, kleine Gruppen und
Hygienevorkehrungen, hätten sich etabliert und bewährt. Die Prüfungen

hätten sich nicht als Auslöser für Infektionen erwiesen.

Zudem habe die Bildungsverwaltung bereits Erleichterungen beschlossen
wie die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben abhängig vom Lernstoff zu
tauschen. Auch hätten die Abiturienten durch eine Entzerrung des
Terminkalenders mehr Lernzeit sowie dann bei den Prüfungen selbst
mehr Zeit, um die Aufgaben zu lösen.

Die schriftlichen Abiturprüfungen in Berlin starten am 21. April. Der
Bundesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte
über Ostern gefordert, die Abi-Prüfungen in Deutschland bei einem
dramatischem Ansteigen der Corona-Infektionen in der dritten Welle
notfalls abzusagen. «Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem
Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden», sagte
GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) wie auch andere
Kultusminister der Länder lehnen das ab. «Es wäre nicht richtig,
diese Abiturprüfungen abzusagen. Junge Menschen wollen ein Abitur,
das in ganz Deutschland und im Ausland anerkannt wird», sagte
Scheeres am Ostermontag.