Tourismusverband warnt vor Aus für Thermen während Corona-Schließung

Koblenz (dpa/lrs) - Wochenlange Schließungen und keine Besucher:
Viele Thermen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland stehen wegen der
Corona-Krise vor großen finanziellen Problemen. «Einigen Thermen und
Badehäusern droht innerhalb des andauernden Schließungsszenarios das
endgültige Aus», teilte Guido Orthen, Vorsitzender der Sektion
Heilbäder und Kurorte des Tourismus- und Heilbäderverbands (THV)
Rheinland Pfalz, mit. «Jeder Monat Schließung bedeutet erhebliche
wirtschaftliche Umsatzeinbußen.» Diese beliefen sich allein im Jahr
2020 auf mehrere Millionen Euro und damit auf einen Rückgang um fast
60 Prozent gegenüber 2019.

Die finanzielle Situation der Heilbäder und Kurorte in der Region sei
durch die Corona-Krise erheblich ins Wanken geraten. Die
Einnahmequellen, mit denen zumindest ein Teil der «kostenintensiven
kurortspezifischen Infrastruktur» der Heilbäder finanziert worden
sei, sei durch die Schließung der touristischen Angebote ersatzlos
weggebrochen. «Viele Menschen sind auf die gesundheitsorientierten
Angebote mit Heilwasser der Thermen und Badehäuser angewiesen», sagt
Orthen.

Derzeit gebe es keine Öffnungsperspektive für solche Einrichtungen.
«Die Öffnungsperspektiven für den Tourismus hängen selbstverständ
lich
vom Infektionsgeschehen ab, die Perspektiven einer finanziellen
Unterstützung und Teilkompensation der Verluste sind aber politische
Entscheidungen», sagte Orthen. Der THV Rheinland-Pfalz fordere
deshalb vom Bund, unbürokratisch und umgehend zu handeln. Die Sektion
des THV vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 17
Heilbädern und Kurorten in Rheinland-Pfalz und im Saarland.