Chef des Hausärzteverbandes verlangt Klarheit über Astrazeneca

Berlin (dpa) - Zum Start der Corona-Impfungen in vielen
Hausarztpraxen fordert Verbandschef Ulrich Weigeldt Klarheit über die
Nebenwirkungen des Präparats von Astrazeneca. «Impfen darf nicht zur
Mutprobe werden - weder für die Patienten noch für den Arzt», sagte
der Chef des Hausärzteverbandes der «Bild» (Dienstag).

Bund und Länder hatten vor einer Woche nach einer Empfehlung der
Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen, den Impfstoff von
Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre
einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen)
in Hirnvenen.

Es fehle an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die
Geimpften gehabt hätten, bei denen solche Hirnvenenthrombosen
aufgetreten seien, kritisierte Weigeldt. «Hausärzte kennen ihre
Patienten und könnten differenzierte Entscheidungen treffen - alle
unter 60 Jahre von der Impfung mit Astrazeneca auszuschließen, ist
sehr holzschnittartig.»

Dennoch will Weigeldt seinen Kollegen nicht empfehlen, die Vorgabe
der Stiko zu umgehen. «Wenn da irgendetwas passiert, gibt es einen
Riesenaufstand.»

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