Quote für Medizin-Studienbewerber wohl noch nicht in diesem Herbst

Wer in Regionen mit wenigen Medizinern als Arzt arbeiten will, soll
nach dem Willen des Landtags bevorzugt an einen Medizinstudienplatz
in Jena kommen. Doch das dauert noch. Die Landesregierung arbeitet an
einem Gesetz.

Jena (dpa/th) - Die geplante Haus- und Facharztquote bei
Medizinstudienplätzen an der Universität Jena kommt voraussichtlich
bis zum nächsten Wintersemester 2021/22 nicht zustande. Zunächst
müsse dazu eine gesetzliche Regelung durch das Land getroffen werden,
hieß es von der Medizinischen Fakultät und dem Thüringer
Wissenschaftsministerium auf Anfrage. Wegen der einzuhaltenden
Fristen im Zulassungsverfahren könne die Regelung voraussichtlich
erst ein Jahr später greifen. Wissenschafts- und
Gesundheitsministerium sind für die Umsetzung der Regelung zuständig,
wobei das Gesundheitsressort den Gesetzentwurf verfasst und abstimmt.

Er soll voraussichtlich im Laufe des Aprils im Kabinett eingebracht
werden. Der Thüringer Landtag hatte sich im vergangenen Herbst auf
eine Aufstockung der Zahl der Medizin-Studienplätze in Jena und
zusätzlich auf eine Haus- und Facharztquote verständigt. Sechs
Prozent der Studienplätze sollen demnach für Bewerber reserviert
werden, die sich vorab zur späteren Arbeit in einer von ärztlicher
Unterversorgung betroffenen oder bedrohten Region verpflichten.

Die Zahl der Studienplätze wird bereits zum Wintersemester 2021/22
erhöht, wie eine Sprecherin der Medizinischen Fakultät sagte. Dann
können 286 Medizinstudierende zugelassen werden. Bislang sind es rund
260. Vor der Einführung der Quote müssen laut
Wissenschaftsministerium etwa die unterversorgten Gebiete und die
Auswahlkriterien für Bewerber bestimmt werden. Klar muss auch sein,
was passiert, wenn Medizin-Studierende auf dem Quoten-Ticket sich
dennoch gegen die Arbeit in Mangelregionen entscheiden.

Mit der Erweiterung der Studienplatzkapazitäten will Thüringen einem
möglichen Ärztemangel entgegensteuern.