Auwaldzecke breitet sich weiter aus

Saarbrücken/Freiburg (dpa/lrs) - Eine sich derzeit in Teilen von
Rheinland-Pfalz und dem Saarland ausbreitende Zeckenart sorgt für
Ängste bei Hundebesitzern. Es handelt sich um die Auwaldzecke
(Dermacentor reticulatus). Sie kann die sogenannte Babesiose
übertragen, auch Hundemalaria genannt. Die Erreger dieser
Infektionskrankheit sind Blutparasiten, die die roten Blutkörperchen
zerstören. Wird die Krankheit nicht schnell behandelt, verläuft sie
in der Regel tödlich.

«In diesem Jahr ist es besonders gravierend», sagte Dieter Barutzki,
Fachtierarzt für Parasitologie und Leiter des Tierärztlichen Labors
Freiburg, das bundesweit Blutproben untersucht. «Wir haben schon
solch eine hohe Zahl an positiven Fällen, wie wir sie seit langem
nicht gesehen haben - vielleicht sogar wie noch nie.» Er macht vor
allem den Klimawandel, das Einreisen kranker Hunde aus dem Ausland
und die Nähe zu Frankreich dafür verantwortlich. Allein an der
Tierklinik Arz in Saarbrücken wurden in den vergangenen Wochen
bereits über 20 infizierte Hunde behandelt.

«Eine akute Babesiose ist bei Hunden eine sehr ernsthafte
Erkrankung», sagte Elke Reinking vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Auf den Menschen
übertragbar sei sie aber nicht.