Hebammen-Verband: Corona-Krise verschärft Personalnot

Worms (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz gibt es nach Ansicht des
Hebammen-Landesverband weiterhin zu wenig Geburtshelferinnen. Seit
Jahren fehlten in Klinik und im freiberuflichen Bereich Hebammen,
sagte die Vorsitzende Ingrid Mollnar der Deutschen Presse-Agentur.
Die Corona-Pandemie verschärfe die Not zum Beispiel durch
Quarantäne-Anordnungen. «Wir brauchen dringend mehr Studienplätze f
ür
Hebammen in Rheinland-Pfalz», sagte sie. Statt 40 Plätzen pro Jahr ab
kommenden Oktober brauche man 70 bis 80 Plätze, um den
Personalnotstand einigermaßen auffangen zu können. Begleitend müssten

sich die Arbeitsbedingungen verbessern.

Die Pandemie stellt die Hebammen vor weitere Probleme. «Die Ausgaben
für persönliche Schutzausrüstung sind Mehrkosten, die den
freiberuflichen Hebammen teilweise durch die Kassen zurückerstattet
wird», sagte Mollnar. Die Rückerstattung sei aber nicht
kostendeckend. In Rheinland-Pfalz gebe es keine
Sonderfinanzierungsmöglichkeit von Schutzausrüstung für Hebammen.

Bei der Corona-Impfung ist der Verband dagegen zufrieden: Ende
Februar wurde die Terminvergabe für Hebammen freigeschaltet. «Seit
der expliziten Aufnahme der Hebammen in die Priorisierungsgruppe 2
haben wir keine Hinweise mehr erhalten, dass Kolleginnen aus den
Impfzentren trotz Anmeldetermin unverrichteter Dinge wieder heim
geschickt worden sind.» Zuvor habe es rund zwei Wochen lang immer
wieder Probleme gegeben.

Der Hebammenlandesverband vertritt die beruflichen und politischen
Interessen von angestellten sowie freiberuflichen Hebammen. Nach
eigenen Angaben hat er in Rheinland-Pfalz 970 Mitglieder.