Stadt Stuttgart verteidigt ihre Linie zur «Querdenker»-Demo

Stuttgart (dpa) - Trotz heftiger Kritik verteidigt die Stadt
Stuttgart ihre Strategie bei der aus dem Ruder gelaufenen
«Querdenker-Demonstration am Samstag in Stuttgart. «Ich glaube, wir
haben das Beste daraus gemacht», sagte Ordnungsbürgermeister Clemens
Maier (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Bei den
Demonstrationszügen, die sich zur zentralen Kundgebung der
«Querdenken»-Bewegung auf den Cannstatter Wasen aufgemacht hätten,
seien am Schluss 15 000 Teilnehmer gezählt worden.

«Wenn die Polizei die Versammlung auf Geheiß der Versammlungsbehörde

aufgelöst hätte, hätte sie versuchen müssen, 15 000 Menschen nach
Hause zu schicken.» Diese wären aber nicht freiwillig gegangen. Die
Polizei hätte massiv Gewalt einsetzen müssen. All das sei
durchgespielt worden in Gesprächen mit der Polizei. «Wir können die
Stadt nicht abriegeln.»

Nach wie vor sei er der Ansicht, dass die Corona-Verordnung ein
Verbot solcher Massenversammlungen nicht hergebe. Das sieht
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) jedoch ganz anders.

Die Frage, die sich die Politiker vielmehr stellen müssten, sei,
warum Menschen keine Masken tragen wollten, sagte Maier. «Warum
erreicht die Politik Teile der Gesellschaft nicht? Das ist das
eigentliche Problem», betonte der Ordnungsbürgermeister.

Insgesamt waren am Samstag mehr als 1000 Polizisten im Einsatz. Zwei
Wasserwerfer standen laut Maier bereit. Die baden-württembergischen
Beamten wurden unterstützt von der Bundespolizei sowie von Polizisten
aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen.