Deeskalationstraining für Rettungskräfte

Mainz (dpa/lrs) - Weil die Gewalt gegen Rettungskräfte, Feuerwehr und
Polizei zunimmt, bietet der Verein «Helfer sind tabu» Schulungen für

das Personal in Rheinhessen an. An insgesamt sechs Tagen erhalten die
Kräfte ein Kommunikations- und Deeskalationstraining. Drei Tage
Online-Unterricht hätten vor kurzem stattgefunden, im Juni seien drei
Präsenztage geplant, erklärte Johannes König vom Verein «Helfer sin
d
tabu» der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Vereins ist es
die vierte Multiplikatoren-Schulung in der Region Rheinhessen.

«Die Teilnehmer werden zu Trainern ausgebildet, die wiederum andere
Rettungskräfte schulen können», erklärte König. Hintergrund ist e
ine
Studie, die beleuchten soll, ob und wie Gewalt gegen Einsatzkräfte
und Polizisten zu- oder abnimmt, wenn sie die erlernten Maßnahmen
umsetzen. Außerdem wird König zufolge die Anzahl der Übergriffe
erfasst. «Die Menschen sind ungeduldiger geworden, wir werden
häufiger beleidigt», sagte er.

Wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der
CDU-Landtagsfraktion hervorgeht, hat die Gewalt gegen Einsatzkräfte
von Rettungsdiensten und Feuerwehr in Rheinland-Pfalz in den
vergangenen Jahren zugenommen. Wurden 2015 noch 77 Gewaltdelikte
gegen Mitarbeiter der Rettungsdienste registriert, waren es 2019
bereits 117. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich dabei um
tätliche Angriffe, Widerstand, Bedrohung und Nötigung.