Hessische Thermen und Heilbäder von Corona-Krise getroffen

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Corona-Krise stellt viele Thermen und Bäder
in Hessen vor große finanzielle Herausforderungen. Das teilte der
Hessische Heilbäderverband auf Anfrage mit. Der Verein vertritt 20
Heilbäder und Thermen in Hessen, davon befinden sich 18 in kommunaler
Hand.

«Thermen und Bäder stellen große Kostenblöcke dar», sagte
Geschäftsführerin Almut Boller. «Das schlägt sich auch auf die
kommunalen Haushalte durch, was dazu führt, dass diese überbelastet
sind.» Zudem seien bereits im letzten Jahr Investitionen verschoben
worden, sodass ein Investitionsstau entstanden sei. Spätestens im
kommenden Jahr werde es für die Kommunen sehr schwierig werden.
«Dann, wenn die kommunalen Haushalte noch stärker belastet sind und
geschaut werden muss, wo gespart werden kann.»

Der Betrieb einer Therme verursache einen großen Anteil an Fixkosten.
«Eine Therme kann man nicht einfach abschalten», sagte Boller. «Wenn

das Wasser steht, tut das weder dem Becken, noch dem Wasser und den
Leitungen gut.» Der Verein geht laut Boller davon aus, dass die
Thermen und Heilbäder in Hessen noch mindestens vier bis acht Wochen
geschlossen bleiben werden.

Auch wenn eine Öffnung möglich werden sollte, sei dies nicht sofort
umzusetzen. «Wir brauchen vier Wochen Vorlauf, um wieder an den Start
zu gehen», sagte Boller. «Die Bäder müssen nach einer vorübergehe
nden
Schließung vom Gesundheitsamt neu zugelassen werden.» Zudem müssten
die Mitarbeiter zurückgeholt und die Temperatur der Bäder hochgeheizt
werden. Um die Corona-Krise zu überstehen, wünscht sich der Verein
von der Politik eine deutlich stärkere Unterstützung von Kurorten mit
Thermen und Heilbädern.