Inzidenz in Brandenburg bei knapp 145 - Impfzentren geöffnet

In Brandenburg ist am Karsamstag weiter geimpft worden. Geltende
Ausgangsbeschränkungen wurden laut Polizei in den Nachtstunden
eingehalten.

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg ist am Samstag eine
Sieben-Tage-Inzidenz - der Wert der Infektionen je 100 000 Einwohner
innerhalb einer Woche - von knapp 145 ermittelt worden. Das teilte
das Gesundheitsministerium in Potsdam mit (Stand: 3. April 0.00 Uhr).
Am Samstag vergangener Woche habe die Inzidenz bei 135 gelegen.

Alle Impfzentren des Landes waren nach Angaben des Innenministeriums
am Karsamstag geöffnet. Vereinbarte Termine sollten wie geplant
stattfinden. Am Ostersonntag und Ostermontag sind die Impfzentren aus
Mangel an Impfstoff dagegen geschlossen.

In der Nacht sind nach Angaben des Lagedienstes des Brandenburger
Polizeipräsidiums keine Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen
registriert worden. Diese gelten bis einschließlich Ostermontag von
22.00 bis 5.00 Uhr mit strengen Ausnahmen.

7138 Menschen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums erkrankt.
Am Samstag vor einer Woche waren es 6166 Kranke. Die Gesundheitsämter
registrierten in Brandenburg am Samstag 515 neue Ansteckungen mit dem
Coronavirus, vor einer Woche waren es 592.

Nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) werden an den
Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet. Auch
übermitteln nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen
Landesbehörden an allen Tagen die Daten an das RKI weiter.

Der Präsident des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, Oliver
Hermann, erwartet unterdessen von der Landesregierung Vorschläge für
die verschobenen Modellprojekte für Corona-Öffnungen. Es gebe viele
Initiativen in Gemeinden, denen eine Chance gegeben werden sollte,
sagte der parteilose Politiker der «Märkischen Allgemeinen»
(Samstag). Er favorisiert nach Angaben der Zeitung zunächst
Modellprojekte, die örtlich und zeitlich für eine Personengruppe
begrenzt und mit Tests gut kontrollierbar sind, wie die Öffnung einer
Schwimmhalle oder eines Sportplatzes. «Das ist für die ländlichen
Räume geeigneter als das «Modell Tübingen», wo eine ganze Stadt
geöffnet wird», sagte Hermann.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte den Plan lokaler
Öffnungen wegen des Anstiegs der Corona-Infektionszahlen zunächst
verschoben.

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg Carsten
Christ appellierte an die Unternehmen: «Was uns möglich ist, müssen
wir selbst tun! Wir haben es in der Hand, in unseren Betrieben,
soweit es geht, Testungen zu ermöglichen». Für Corona-Tests der
Mitarbeiter sollte auch auf externe Anbieter gesetzt werden.
Apotheken oder Testzentren könnten genutzt werden, betonte er.

Laut der jüngsten Eindämmungsverordnung sind alle Unternehmen
verpflichtet, ihren Angestellten mindestens einen Test pro Woche zu
ermöglichen. Im Möbelhaus «Höffner» in Waltersdorf bei Schönefe
ld
(Landkreis Dahme-Spreewald) konnten sich Kunden testen lassen und
dann ihren Einkauf genießen.

Was die Infektionszahlen in Brandenburg angeht, liegt nach Angaben
des Gesundheitsministeriums nach wie vor der Landkreis Elbe-Elster
mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 260,2 an der Spitze - am Samstag
vor einer Woche betrug der Wert bei 266. In Frankfurt (Oder) ist der
Inzidenzwert mit 199,1 wieder unter die Marke von 200 gerutscht. Die
Uckermark hat mit 79 die geringsten Neuinfektionen je 100 000
Einwohner innerhalb von sieben Tagen gemeldet.

In Brandenburg gilt dort eine regionale Notbremse, wo die
Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt
drei Tage hintereinander über 100 liegt. Dann darf sich ein Haushalt
nur noch mit einer weiteren Person treffen, Einkaufen mit Termin ist
wieder gestrichen, auch Museen haben dann wieder zu.