Hunderte Ostermarschierer für Abrüstung auf der Straße

2020 gab es wegen der kurz zuvor ausgebrochenen Corona-Pandemie keine
Ostermärsche auf der Straße. In diesem Jahr zeigt die Bewegung wieder
Flagge - wenn auch in eher kleinen Gruppen.

Duisburg/Düsseldorf (dpa/lnw) - Mehrere Hundert Ostermarschierer
haben am Karsamstag in Nordrhein-Westfalen an verschiedenen
Ostermarsch-Aktionen teilgenommen. Beim traditionellen «Ostermarsch
Rhein-Ruhr» waren laut Polizei etwa 100 Menschen dabei - die
Organisatoren sprachen von 150 Teilnehmern. Ostermarsch-Aktivist
Felix Oekentorp wies drauf hin, dass die Veranstaltungen
coronabedingt ohnehin begrenzt bleiben müssten.

Unter dem Motto «Nur Abrüsten schafft Sicherheit» zogen die
Marschierer mit Plakaten, Bannern und Fahnen durch die Duisburger
Innenstadt. Formuliert wurden dort Forderungen im Bundestagswahljahr
2021 wie: «Atomwaffenverbot umsetzen, Abrüsten, Klima schützen!»

Kundgebungen gab es unter anderem auch in Gütersloh, Düren, Köln,
Düsseldorf und Bonn. In Münster setzten sich nach Polizeiangaben über

100 Aktivisten zu einer Osterfahrrad-Friedenstour in Bewegung. In der
Landeshauptstadt Düsseldorf wurde nach Angaben Oekentorps die maximal
zulässige Schwelle von 250 Ostermarschierern auf jeden Fall erreicht,
in der Bundesstadt Bonn zählte die Polizei 300. Zwischenfälle wurden
aus den örtlichen Dienststellen nicht gemeldet.

Die traditionsreichen Ostermärsche stellen sich im Jahr der
Bundestagswahl unter anderem gegen eine Erhöhung der Militärausgaben.
Auch die Vorgabe der NATO, zwei Prozent der nationalen
Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben, lehnen die
Friedensgruppen ab.

Getragen werden die Aktionen von verschiedenen Parteien, kirchlichen
Gruppen, Friedensgruppen und etwa den Klimaaktivisten von Fridays for
Future. In diesem Jahr sind nach Angaben der Friedenskooperative
bundesweit rund 100 Aktionen zwischen Gründonnerstag und Ostermontag
geplant. Am Karfreitag hatte es unter anderem
Anti-Atomkraft-Kundgebungen in Gronau und Jülich gegeben. Im
vergangenen Jahr waren die Ostermärsche pandemiebedingt in virtueller
Form veranstaltet worden.