Gegendemonstranten blockieren Bundesstraße in Stuttgarter Innenstadt

Stuttgart (dpa) - Gegendemonstranten in Stuttgart haben versucht, den
Aufzug von Teilnehmern einer Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen
am Weiterzug zum Cannstatter Wasen zu hindern. «Sie standen oder
saßen auf der Bundesstraße 14 und sind auch jetzt noch vor Ort»,
sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei werde sie zur Not wegtragen
müssen, denn die Straße müsse freigeräumt werden.

Die Auflagen des Demonstrationszugs, der am frühen Nachmittag vom
Marienplatz mit mehreren Hundert Teilnehmern zur zentralen Kundgebung
der sogenannten Querdenken-Bewegung auf dem Cannstatter Wasen
unterwegs war, wurden laut Polizei größtenteils nicht eingehalten.
Die Beamten wiesen die Menschen immer wieder darauf hin, Masken
aufzusetzen und die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten.
Polizeihubschrauber waren zur Dokumentation des Geschehens über dem
Stadtgebiet im Einsatz.

In einem Tweet der Polizei hieß es: «Masken- und Abstandsverstöße
werden von uns beweissicher dokumentiert.» Ein Fotograf der Deutschen
Presse-Agentur berichtete von einer Volksfeststimmung bei den
Teilnehmern der Versammlung auf dem Marienplatz. Die Polizei ist mit
mehreren Hundert Beamten vor Ort. Die Stadt Stuttgart hat im Falle
von Verstößen gegen die Maskenpflicht und die vorgeschriebenen
Abstände angekündigt, Versammlungen aufzulösen.

Zur Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen (16.00 Uhr) wurden rund 2500
Menschen erwartet. Die «Querdenken»-Bewegung und ihre Mitstreiter
sprechen sich gegen die derzeitigen Corona-Maßnahmen aus. Die
Bewegung wird vom Landesamt für Verfassungsschutz in
Baden-Württemberg beobachtet.

Im vergangenen Sommer hatten auf dem Wasen bis zu 10 000 Menschen
demonstriert. Zuletzt hatte am 20. März eine Demonstration in Kassel
mit mehr als 20 000 Menschen für Schlagzeilen gesorgt - erlaubt waren
nur 6000. Es kam zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen.