Iran plant Corona-Massenimpfungen ab September 2021

Teheran (dpa) - Der Iran plant Massenimpfungen gegen das Coronavirus
ab September. «Die US-Sanktionen haben zwar unsere Planungen
zurückgeworfen, aber trotzdem rechnen wir bis Ende September mit dem
Start der Corona-Massenimpfungen», sagte der wissenschaftliche Leiter
des nationalen Coronas-Stabs, Mostafa Ghanei, am Samstag. Bis dahin
seien auch Testphasen der iranischen Impfstoffe beendet und auch sie
könnten landesweit eingesetzt werden.

Das Gesundheitsministerium hatte gehofft, dass bis August 2021 alle
83 Millionen Iraner mit einheimischen und ausländischen Vakzinen
gratis geimpft werden könnten. Doch der Plan ging wegen der
US-Sanktionen und der damit verbundenen Einschränkungen bei
Geldtransaktionen nicht auf. Daher wurden auch Privatunternehmen
gestattet, die vom Gesundheitsministerium bewilligten Vakzine
einzuführen.

Privatunternehmen sind zwar auch von den Sanktionen betroffen, aber
sie hoffen auf eine politische Einigung bei Gesprächen zwischen der
Führung in Teheran und der US-Regierung. Viele Iraner haben wegen der
politische Querelen ihre Hoffnung auf eine schnelle Impfung im Land
aufgegeben und planen, sich im Ausland impfen zu lassen.

Der Iran konnte bislang ungefähr zwei Millionen Impfdosen aus
Russland, China und Indien einführen. Daher konnten bis jetzt auch
nur Ärzte, Pflegepersonal, Menschen in einigen Seniorenheimen sowie
ein Teil des Müllabfuhr-Personals geimpft werden. Wegen der vielen
Reisen während der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien sind die
Infektionszahlen von 7000 bis auf über 11 000 am Tag gestiegen.
Insgesamt wurden im Iran seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im
Februar 2020 fast 63 000 Todesfälle und über 1,9 Millionen
Infektionen erfasst.