Papst Franziskus will zur Osternacht der Auferstehung Jesu gedenken

Mehr als ein Jahr nach dem Pandemiebeginn hat das Coronavirus die
Welt immer noch im Griff. Osterfeiern sind nur in kleinem Rahmen
möglich. Auch für Papst Franziskus und den Vatikan gibt es keine
Ausnahme.

Rom (dpa) - Erneut muss Papst Franziskus das für Christen wichtige
Osterfest mit wenigen Gläubigen und vielen Corona-Einschränkungen
feiern. Am Samstag will der 84-Jährige einen weiteren
Programmhöhepunkt begehen: die Osternacht. Wegen der geltenden Regeln
in Italien beginnt das Oberhaupt der katholischen Kirche den
Gottesdienst im Petersdom früher (19.30 Uhr), denn ab 22.00 Uhr gilt
- wie bereits seit Monaten - eine Ausgangssperre.

Ganz Italien ist außerdem über die Ostertage vom 3. bis zum 5. April
eingestuft als Rote Zone mit den strengsten Corona-Regeln. Im
Vatikanstaat gelten größtenteils dieselben Beschränkungen wie in der

italienischen Hauptstadt Rom. Für die österlichen Feiern bedeutet
das, dass viel weniger Gläubige dabei sein können als noch vor der
Pandemie. Auch die Pilgerscharen auf dem Petersplatz bleiben deshalb
aus.

In der Osternacht gedenken Christen der Auferstehung Jesu. Dabei wird
die Osterkerze - das Licht Christi - in den meist dunklen Petersdom
getragen. Der Gottesdienst zählt zu den wichtigsten Feiern an Ostern.
Es ist auch der Abend, an dem die Kirchenglocken wieder läuten,
nachdem sie traditionell seit Gründonnerstag stumm geblieben waren.
Für gläubige Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr.

In diesem Jahr dürften die Kirchenfeiern vor wenig Publikum
bedrückend sein für Franziskus, der gerne die Nähe der Menschen
sucht. Vor einem Jahr wirkte er bei den von Corona beeinträchtigten
Ostergottesdiensten ernst. An Weihnachten war er Vatikankennern
zufolge unglücklich darüber, wie das Fest zu Christi Geburt unter
Pandemie-Bedingungen gefeiert wurde.

Überraschend besuchte er am Karfreitag das Corona-Impfzentrum im
Vatikan. Dort will der Heilige Stuhl nach eigenen Angaben rund 1200
Bedürftige mit dem Vakzin von Pfizer/Biontech gegen das Coronavirus
immunisieren. Mit Stand vom Freitag hätten etwa 800 von ihnen bereits
ihre erste Impfung erhalten.

Am Abend folgte dann die Karfreitagsliturgie und im Anschluss der
Kreuzweg. Franziskus betete in diesem Jahr wieder auf dem Platz vor
dem Petersdom und nicht wie in Zeiten vor der Pandemie am Kolosseum.
Viele Kinder hatten dafür Bilder gemalt und Texte für die
Meditationen geschrieben, auf die der Pontifex mit einem Gebet
antwortete.