Corona: Bislang kaum Erfolge bei Suche nach Medikamenten

München (dpa) - Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen
baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das
Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass
Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch
behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge,
Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf.

Im Laufe der Pandemie habe es immer wieder Glauben und Hoffen gegeben
- doch 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien
durchgefallen, sagte Kluge, der Koordinator der Behandlungsleitlinien
der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (DIVI) ist.

Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So
kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und
lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende
Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason
gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.