Mehr Schüler nutzen Nachhilfe in Corona-Pandemie

Trier/Temmels/Mainz (dpa/lrs) - Im Distanzunterricht in der
Corona-Zeit sind bei Schülern teils große Wissenslücken entstanden.
Daher ist der Ansturm auf Nachhilfe derzeit groß. Mit der Pandemie
sei die Nachfrage beispielsweise in Trier deutlich gestiegen, sagt
der Geschäftsführer des Instituts Schülerhilfe Trier, Marcel Monz.
«Viele Kinder haben Riesenlücken. Das wird sie noch mehrere Jahre
beschäftigen.»

Der Landeselternsprecher in Rheinland-Pfalz, Reiner Schladweiler,
schätzt, dass inzwischen jedes fünfte Kind Nachhilfe bekommt. Nicht
jede Familie könne sich aber private Nachhilfe leisten - gerade, wenn
man mehrere Kinder habe. Um Wissenslücken aufzufangen, müsse das
Thema im Land möglichst schnell angegangen werden, sagte er.

Er denkt dabei an einen großen Tisch, an dem Bildungsministerium,
Schulen, Lehrer und Eltern an einem «Rundumschlag» arbeiten sollten.
«Es wird nicht einfach, aber wir brauchen Lösungen, um nach den
Sommerferien voranzugehen», sagt Schladweiler. Eine Option sei das
freiwillige Wiederholen eines Schuljahres. Aber auch mehr Geld für
Lehrkräfte oder Bildungsgutscheine für finanziell schwache Familien,
um Nachhilfe zu bezahlen, seien sinnvoll.

Letztes sieht der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) kritisch.
«Die finanziellen Spritzen brauchen wir für mehr gut ausgebildetes
Personal und multiprofessionelle Teams», teilt die Sprecherin des
Verbandes in Mainz mit. Den Lehrern sei bekannt, dass die Pandemie
bei vielen Schülern zu Lernrückständen geführt habe. «Und genau d
ie
wissen am besten, wie die Rückstände wieder aufgeholt werden können.
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