Papst feiert Karfreitagsliturgie mit wenigen Gläubigen

Rom (dpa) - Papst Franziskus hat am Karfreitag mit einigen Dutzend
Menschen die Messe zum Leiden und Sterben von Jesus Christus
gefeiert. Vor rund 200 anwesenden Gläubigen, Nonnen, Priestern und
Kardinälen lag das Oberhaupt der katholischen Kirche traditionell
minutenlang flach auf dem Boden vor dem Altar im Petersdom. Wegen der
Corona-Pandemie war, wie schon ein Jahr zuvor, nur eine begrenzte
Zahl an Menschen zugelassen.

In der Predigt sagte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kardinal
Raniero Cantalamessa, die Geschwisterlichkeit der katholischen Kirche
sei verwundet. Sie sei durch die Spaltung der einzelnen Kirchen
auseinandergerissen worden, erklärte der 86-Jährige. Diese
Spaltungen, die Katholiken polarisierten, stammten von politischen
Ideologien. «Wir müssen vom Beispiel Jesu und des Evangeliums
lernen», forderte er. Alle müssten eine Gewissensprüfung im Hinblick

darauf vornehmen.

Später am Abend stand für Franziskus vor dem Petersdom noch der
Kreuzweg an (21.00 Uhr). Wie bereits im vergangenen Jahr konnte diese
Feier anders als üblich nicht am Kolosseum in Rom stattfinden. Beim
Kreuzweg wird traditionell der Weg von Jesus in den Tod am Kreuz und
ins Grab nachgestellt. In diesem Jahr haben Kinder und Jugendliche
dafür Texte verfasst und Bilder gemalt.