Dritte Corona-Welle teilweise in Kliniken in MV angekommen

Deutschland befindet sich in der dritten Corona-Welle. Das bekommen
auch einige Kliniken in MV zu spüren. In einigen Häusern ändert sich

die Art der Patienten.

Rostock/Greifswald (dpa/mv) - Die dritte Corona-Welle ist teilweise
auch in den Kliniken im Nordosten angekommen. «Die dritte Welle ist
deutlich zu spüren», teilte etwa die Unimedizin Rostock auf Anfrage
mit. Die Lage sei zwar stabil, aber durchaus vergleichbar mit der
Zeit um Weihnachten herum. Auf der Intensivstation herrsche eine hohe
Auslastung. «Noch gibt es geringe Kapazitätsreserven.» Derzeit würd
en
neun Patienten wegen Covid-19 auf der internistischen Intensivstation
behandelt, hieß es am Donnerstag. Sie seien aktuell im Durchschnitt
etwa zehn Jahre jünger als in der Vergangenheit.

An der Universitätsmedizin Greifswald wurden am Donnerstag 42
Patienten mit Covid-19 behandelt, 11 davon auf der Intensivstation,
wie der Ärztliche Vorstand, Klaus Hahnenkamp, erklärte. «Unsere
Befürchtungen scheinen wahr zu werden. Die dritte Welle wird
offensichtlich noch heftiger als die zweite Welle zu Weihnachten.»
Man treffe bereits Vorkehrungen, um die Notfallkapazitäten weiter zu
erhöhen.

Laut dem Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum hat sich der Anteil der
Covid-Patienten erhöht, die anstatt auf einer Normalstation auf der
Intensivstation behandelt werden. «Daraus lässt sich ableiten, dass
ein hohes Risiko der Überlastung der intensivmedizinischen
Kapazitäten besteht.» Die Zahlen seien in den vergangenen zwei Wochen
gestiegen. Zehn der elf zur Verfügung stehenden Intensivbetten für
Covid-19-Patienten seien belegt, hieß es am Donnerstag. Weitere
Kapazitäten könnten bei Bedarf durch Einschränkung verschiebbarer
Leistungen gewonnen werden. Auch hier sei der Altersdurchschnitt der
Corona-Intensivpatienten leicht gesunken.

In den Helios Kliniken in Schwerin wurden am Donnerstag nach eigenen
Angaben 15 Patienten mit Covid-19 auf einer Normalstation und neun
auf der Intensivstation behandelt. Im Südstadtklinikum in Rostock sei
die Lage «ruhig und relativ entspannt». Man sei allerdings darauf
vorbereitet, sollte die Zahl der Covid-Patienten nach Ostern wieder
steigen. Im Helios Hanseklinikum in Stralsund war die Zahl der
Covid-Patienten nach eigenen Angaben zuletzt sogar leicht rückläufig.
Das sei aber nur eine Momentaufnahme.