Nach Ostern mehr Impfungen bei Hausärzten

Berlin (dpa/bb) - Die Anzahl der Hausarztpraxen in Berlin, die nach
Ostern mit den Corona-Impfungen beginnen, steht laut Kassenärztlicher
Vereinigung noch nicht fest. Die Praxen hätten ihre Impfdosen über
die Apotheken bestellt, sagte KV-Sprecherin Dörthe Arnold am
Donnerstag auf Anfrage. Daher habe die KV keine aktuelle Übersicht.
Eine Abfrage bei 2500 Praxen habe allerdings jüngst ergeben, dass
etwa 1800 bei Impfen mitmachen wollen. Ergänzend verwies Arnold
darauf, dass im Rahmen eines Modellversuchs bereits rund 200 Berliner
Arztpraxen impften. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte
angekündigt, dass nach Ostern in ganz Deutschland Corona-Impfungen in
Arztpraxen starten.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verwies
darauf, dass im Moment für unter 60-Jährige keine Impfung mit dem
Vakzin von Astrazeneca in den Impfzentren möglich sei. Dies solle
vielmehr weitgehend über die Hausärzte laufen. Zu diesen hätten
Patienten in der Regel ein enges und oft schon sehr langes
Vertrauensverhältnis. Die Hausärzte könnten ihre Patienten besser und

individuell über Vorteile und Risiken des Impfstoffs beraten.

Bund und Länder waren am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen
Impfkommission gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur
noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Jüngere können sich nach

Rücksprache mit dem Arzt auf eigenes Risiko weiterhin damit impfen
lassen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen. Im
Zuge der Impfkampagne bei den Hausärzten sollen auch andere
zugelassene Impfstoffe zum Einsatz kommen, etwa von Pfizer/Biontech.