Fast 6000 Corona-Tote in Tschechien im März - Schlimmster Monat

Prag (dpa) - Der zurückliegende März war in Tschechien der Monat mit
den meisten Corona-Todesfällen seit Beginn der Pandemie. Wie am
Donnerstag aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Prag
hervorging, starben 5779 Menschen, die zuvor positiv auf das Virus
Sars-CoV-2 getestet worden waren. Das waren rund 800 mehr als auf dem
Höhepunkt der zweiten Welle im November, dem bisher schlimmsten Monat
mit Blick auf die Todeszahlen. Seit Pandemiebeginn gab es in
Tschechien mit seinen rund 10,7 Millionen Einwohnern insgesamt 26 586
Todesfälle.

Vor den Feiertagen rief Gesundheitsminister Jan Blatny die
Bürgerinnen und Bürger auf, die Corona-Schutzmaßnahmen trotz des
warmen Wetters einzuhalten. «Wenn die Leute über Ostern die Ketten
abschütteln, dann stehen wir vor einem großen Schlamassel», sagte der

51-Jährige vor Abgeordneten in Prag.

Die Menschen dürfen ihren Wohnbezirk weiterhin nur in Ausnahmefällen
verlassen. Dies kritisierte der Oberbürgermeister der Hauptstadt
Prag, Zdenek Hrib: «Mehr als eine Million Menschen auf so wenig Raum
einzupferchen, ist unter epidemiologischen Gesichtspunkten wenig
sinnvoll», schrieb der studierte Mediziner bei Twitter.

Die Infektionszahlen gehen landesweit stetig zurück. Dennoch steckten
sich nach aktuellen Zahlen innerhalb von sieben Tagen immer noch mehr
als 400 Menschen je 100 000 Einwohner neu an. In Deutschland liegt
die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 134,2.