Gefälschte Masken-Atteste beschäftigen Polizei

Berlin (dpa/bb) - Falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht
beschäftigen in großer Zahl die Berliner Polizei. «Allein davon haben

wir knapp 600 Fälle», sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der
«Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag). Die Corona-Seuche habe in der
Kriminalstatistik einiges verschoben. Auch der Enkeltrick zähle dazu.
«Also dass man ältere Menschen anruft und behauptet, der Enkel liegt
mit Covid auf der Intensivstation, und die Oma soll zahlen.»

Im vergangenen Jahr hatte die Berliner Polizei rund 504 000
Straftaten erfasst, 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr, wie
vergangene Woche mitgeteilt wurde. «Viele Straftaten sind
zurückgegangen, Taschendiebstähle, Einbrüche, Überfälle auf
Touristen», sagt Slowik. Dafür werde bei den Corona-Hilfen betrogen
oder Atteste gefälscht.

Knapp jede zweite Straftat wurde 2019 aufgeklärt (46,1 Prozent), eine
im Bundesvergleich eher geringe Quote. «Wir haben eine hohe Zahl von
Massenstraftaten, die nun einmal dort begangen werden, wo man in der
Anonymität der Großstadt abtauchen kann», sagte Slowik. «Handtasche
n-
oder Ladendiebstähle sind auf der grünen Wiese deutlich schwieriger
zu begehen.»

Dazu kämen Kraftfahrzeug-Diebstähle, weil Berlin nahe an Osteuropa
und den Abnahmegebieten für die Autos liege. Schwere Straftaten wie
Raub, Mord und Totschlag nähmen ab.