Polen: Corona-Lage in Schlesien spitzt sich zu

Warschau (dpa) - In Polen spitzt sich die Corona-Lage in der
Woiwodschaft Schlesien zu. Die Situation in der Region sei «kritisch»
was die Zahl der Neuinfektionen als auch die Versorgung von
Covid-Patienten in den Krankenhäuser angehe, sagte
Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Kattowitz
(Katowice). Bis zu 170 Patienten wolle man noch vor Ostern in
Kliniken in anderen Regionen verlegen - viele von ihnen sollen
ausgeflogen werden.

Am Mittwoch meldeten die Behörden in Schlesien 6092 Neuinfektionen
innerhalb von 24 Stunden - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie.
Die Region hat gut 4,5 Millionen Einwohner. Landesweit waren es im
selben Zeitraum 32 874 Neuinfektionen, 653 Menschen starben im
Zusammenhang mit dem Virus.

Gesundheitsminister Niedzielski sagte, die hohe Zahl der
Neuinfektionen in Schlesien sei vermutlich auf den
grenzüberschreitenden Verkehr mit Tschechien zurückzuführen. Dafür

spreche, dass die südlichen, grenznahen Kreise von Schlesien am
stärksten betroffen seien. Polen hatte allerdings vor wenigen Wochen
auch die Corona-Schutzmaßnahmen erheblich gelockert und
beispielsweise Hotels und Skigebiete geöffnet. Mittlerweile wurde der
Lockdown wieder verschärft.