Corona-Testpflicht sorgt für Probleme

Seit Mittwoch ist bei einigen Dienstleistungen in
Mecklenburg-Vorpommern ein negativer Corona-Test notwendig. Nach
Ostern gilt dies vielerorts auch etwa für Bekleidungsgeschäfte. Bei
der Umsetzung gibt es einige Schwierigkeiten.

Schwerin/Demmin (dpa/mv) - Die seit Mittwoch geltende
Corona-Testpflicht in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns für
Friseurbesuche und andere körpernahen Dienstleistungen sorgt für
einige Probleme in der Umsetzung. «Die Testpflicht hat bei Kunden und
Betrieben für sehr viel Verwirrung gesorgt, was zu einigen Absagen
geführt hat. Viele sind verärgert und frustriert, viele haben sich
aber auch gut darauf eingestellt. Die Ankündigung für die Testpflicht
kam sehr kurzfristig», sagte die Landesinnungsmeisterin des
Friseurhandwerks und der Kosmetiker in Mecklenburg-Vorpommern, Ines
Tietböhl, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Eine Ausnahme für diese Regel bildet Rostock: Laut
Gesundheitsministerium gilt die Regel in der Hansestadt erst vom 10.
April an. Dort sind die Corona-Infektionszahlen im landesweiten
Vergleich niedriger. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim, der besonders
hohe Infektionszahlen hat, gilt die Regelung den Angaben zufolge
bereits seit Montag. Kunden müssen laut Ministerium maximal 24
Stunden vor dem Termin einen Corona-Test gemacht haben; entweder in
der Apotheke oder in einem Schnelltestzentrum oder mit einem
gekauften Selbsttest vor Ort. Entscheidend sei dann, dass der
Selbsttest vor den Augen desjenigen erfolgt, der die Dienstleistung
ausführt.

«Ein Selbsttest unter Aufsicht ist ebenfalls mit Problemen verbunden,
etwa weil dann eine Viertelstunde auf das Ergebnis gewartet werden
muss, was Zeit raubt», erläuterte Tietböhl. Neben dem Aufwand sei
dies bei einigen auch eine Kostenfrage, wenn fünf bis sieben Euro für
diesen Test oben drauf kommen für einen Friseurbesuch.

Mindestens einmal die Woche ist ein kostenloser Corona-Schnelltest in
Apotheken oder Testzentren möglich, doch die Tests sind mitunter
knapp. Laut Landesapothekenverband gibt es bei einigen Apotheken
bereits Wartezeiten von mehreren Wochen für einen Schnelltest.

Gerade für Kunden im ländlichen Raum sei es schwierig an Tests zu
kommen, betonte Tietböhl. Zudem seien viele nicht mehr mobil. «Ich
habe, bis auf den Lockdown im vergangenen Jahr, noch nie so einen
ruhigen Gründonnerstag von der Terminlage gehabt.»

Die AfD-Fraktion übte Kritik an der Landesregierung. Mit der
Testpflicht agiere sie jenseits der Lebensrealität, sagte der
Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer. «An den derzeit knapp 200
Testzentren ist insbesondere in Ballungszentren der Innenstädte
enormer Andrang zu erwarten. Ebenso kann vom Personal das geforderte
Testen vor Ort unter Zeitdruck weder professionell-kompetent noch
zügig abgearbeitet werden.»