Pandemie zwingt Festspiele zu Verschiebungen und Absagen

Schwetzingen/Wunsiedel (dpa) - Die Corona-Pandemie zwingt immer mehr
Festspiele in Deutschland zu Verschiebungen oder gar Absagen. So
sollen die SWR Schwetzinger Festspiele in den Herbst verlegt werden,
wie der Südwestrundfunk als Veranstalter des Klassikfestivals am
Mittwoch mitteilte. Vorgesehen war es für die Zeit vom 29. April bis
29. Mai.

«Die wieder rasant steigenden Infektionszahlen und die völlig
unklaren Perspektiven und Bedingungen für die Wiederöffnung
kultureller Veranstaltungen machen Festspiele derzeit unmöglich»,
betonte die Künstlerische Leiterin Heike Hoffmann. Nun sollen vom 15.
Oktober bis zum 31. Oktober insgesamt 21 Veranstaltungen angeboten
werden.

Die Luisenburg-Festspiele im nordbayerischen Wunsiedel werden auf
Juli verschoben. Die aktuelle Entwicklung der Pandemie lasse einen
Spielbetrieb ab dem 18. Mai nicht zu, hieß es am Mittwoch in einer
Pressemitteilung. Die Festspiele sollen nun am 2. Juli mit der
Premiere des Musicals «Der Name der Rose» nach dem Roman von Umberto
Eco eröffnet werden. «Wir wollen und wir werden spielen», betonte die

künstlerische Theaterleiterin Birgit Simmler. Die
Luisenburg-Festspiele auf der Freilichtbühne im Fichtelgebirge finden
üblicherweise zwischen Ende Mai und Anfang September statt. In der
Regel kommen mehr als 100 000 Besucher.

Bereits am Dienstag wurden die diesjährigen Störtebeker-Festspiele
auf Rügen wegen der Pandemie ganz abgesagt. Das Gesundheitsamt
Vorpommern-Rügen gehe von maximal erlaubten 1000 Zuschauern pro
Veranstaltung aus. Die Beschränkungen machten die Produktion
undurchführbar und unwirtschaftlich, hieß es. Auch die Burgfestspiele
Jagsthausen (Baden-Württemberg) in der Götzenburg, dem einstigen
Stammsitz des Götz von Berlichingen, wurden kürzlich abgesagt und ins
Jahr 2022 verschoben. Seit dem Jahr 1949 wird dort das
Traditionsstück «Götz von Berlichingen» von Johann Wolfgang von
Goethe neben anderen Werken aufgeführt.