G7-Wissenschaftsakademien rufen Regierungen zum Handeln auf

Berlin (dpa) - Die Wissenschaftsakademien der Gruppe der sieben
großen Industriestaaten (G7) fordern ihre Länder zu mehr Engagement
und Zusammenarbeit bei den Themen Klimawandel, Artenvielfalt und
Gesundheitsdaten auf. In gleich drei gemeinsamen Stellungnahmen, die
alle am Mittwoch veröffentlicht wurden, rufen die Akademien die
Staaten mit Blick auf den G7-Gipfel im Juni im britischen Cornwall
zum Handeln auf. Für Deutschland ist die Nationale Akademie der
Wissenschaften Leopoldina beteiligt.

«Die Akademien sind der Ansicht, dass die G7-Länder den durch den
Klimawandel verursachten Risiken zuvorkommen, die erforderlichen
Veränderungen angehen und die Maßnahmen für ein spätestens 2050 zu

erreichendes Netto-Null-Emissionsziel gründlich vorbereiten, planen
und vorantreiben müssen», heißt es in einem der drei Papiere.

Gefordert werden Investitionen in Forschung und Entwicklung, «um die
bisher ungelösten Probleme anzugehen». Den Staaten wird außerdem
empfohlen, Wissenschaftler aus allen Bereichen zusammenzubringen, um
Technologien zum Erreichen einer Klimaneutralität voranzubringen.

In einer weiteren Stellungnahme warnen die Akademien, dass die
Artenvielfalt auf der Erde «in ernster Gefahr» sei. «Angesichts der
Dringlichkeit und Bedeutung eines gemeinsamen, multilateralen
Handelns gegen den Verlust der Biodiversität sollten die G7-Länder
sich gemeinsam dafür einsetzen, den Verlust der Artenvielfalt bis
2030 zu stoppen und umzukehren.»

Die Wissenschaftler fordern die Länder in einem dritten gemeinsamen
Papier außerdem dazu auf, stärker beim Thema Gesundheitsdaten
zusammenzuarbeiten, um für «zukünftige Gesundheitskrisen gewappnet zu

sein». Zur G7 gehören Großbritannien, Deutschland, die USA, Japan,
Kanada, Frankreich und Italien.