Merkel zu Astrazeneca-Regeln: «Jedem Verdacht wird nachgegangen»

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die neuen
Altersbeschränkungen für das Präparat von Astrazeneca mit Blick auf
das Vertrauen in die Corona-Impfungen gerechtfertigt. «Vertrauen
entsteht aus dem Wissen, dass jedem Verdacht, jedem Einzelfall
nachgegangen wird», sagte Merkel am Dienstagabend in Berlin nach
Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch nach einer
entsprechenden Einschätzung der Ständigen Impfkommission seien die
Meldungen über Auffälligkeiten sehr selten, aber nicht zu ignorieren.

Dass verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stünden, sei ein großes
Glück, sagte Merkel. Bund, Länder und Kommunen wollten nun gemeinsam
nötige Änderungen bei den Planungen der weiteren Impfkampagne auch
mit der stärkeren Einbeziehung der Praxen klären. Mit immer größere
n
Lieferungen könne man Schritt für Schritt die Pandemie überwinden.

Der Impfstoff von Astrazeneca soll ab diesem Mittwoch in der Regel
nur noch für Menschen ab 60 Jahre eingesetzt werden. Unter 60-Jährige
sollen sich «nach ärztlichem Ermessen und bei individueller
Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung» weiterhin damit impfen
lassen können, wie aus einem Beschluss der Gesundheitsminister von
Bund und Ländern hervorgeht. Zuvor hatte die Ständige Impfkommission
eine entsprechende Altersbeschränkung empfohlen. Hintergrund sind
Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in
Hirnvenen nach Impfungen vor allem bei jüngeren Frauen.