NRW stoppt Astrazeneca-Impfungen für unter 60-Jährige

Düsseldorf (dpa) - Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen
hat einen sofortigen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von
Astrazeneca für Männer und Frauen unter 60 Jahren erlassen. Das sagte
eine Ministeriumssprecherin am Dienstag auf Anfrage. Hintergrund sind
Hirnvenenthrombosen, die zuletzt im zeitlichen Zusammenhang mit
Impfungen aufgetreten waren, vorwiegend bei Frauen unter 55.

Auch bundesweit soll das Präparat voraussichtlich nur noch für
Menschen über 60 Jahre empfohlen werden. Das geht aus einem
Beschlussentwurf der Ständigen Impfkommission (Stiko) hervor, der der
Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Abend wollten Kanzlerin Angela
Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) mit den
Ministerpräsidenten der Bundesländer über den weiteren Umgang mit dem

Astrazeneca-Impfstoff beraten.

In Deutschland sind laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bislang 31 Fälle
einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Impfstoff von
Astrazeneca bekannt. In neun Fällen war der Ausgang tödlich, wie das
für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Institut berichtete.

Das NRW-Gesundheitsministerium betonte zugleich, dass Impfungen mit
den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna weitergingen. Bei
Impfterminen, für die eigentlich das Präparat von Astrazeneca
vorgesehen war, komme ab dem 1. April das Vakzin von Biontech/Pfizer
oder jenes von Moderna zum Einsatz. Ausgefallene Termine sollten
umgehend nachgeholt werden.