Bidens Corona-Berater: WHO-Bericht mit gesunder Skepsis betrachten

Washington (dpa) - Die US-Regierung sieht mit Blick auf den Bericht
der Weltgesundheitsorganisation zum Ursprung des Coronavirus eine
Reihe ungeklärter Fragen. «Ich denke, wir müssen die Methodologie von

diesem Bericht besser verstehen», sagte der ranghohe Corona-Berater
des Weißen Hauses, Andy Slavitt, am Dienstag dem Sender CNN. «Wurde
den Ermittlern, die den Bericht geschrieben haben, vollständiger
Zugang zu allem gewährt? Wurden sie in irgendeiner Weise von der
Regierung Chinas beeinflusst, als sie diesen Bericht schrieben? Bis
wir die Antworten auf diese Fragen kennen, denke ich, ist es das
beste, wenn wir den Bericht mit einer gesunden Skepsis, nicht
zwangsläufig mit Zynismus, betrachten.»

Der Bericht sollte an diesem Dienstag Vertretern der 194
WHO-Mitgliedsländer in Genf vorgestellt und anschließend online
veröffentlicht werden. Die Wissenschaftler, die im Auftrag der WHO in
China nach dem Ursprung des Virus suchten, bekräftigen darin die
mehrfach geäußerte These, dass der Ursprung der weltweiten Pandemie
aller Wahrscheinlichkeit nach im Tierreich liegt.

Die Untersuchung fand in politisch aufgeheiztem Klima statt. China
wollte verhindern, als Verursacher der Pandemie an den Pranger
gestellt zu werden. Kritiker argwöhnen, dass China den 17
internationalen Experten nicht jeden gewünschten Zugang gewährte und
bei der Erstellung des Berichts Druck ausübte. Teilnehmer haben das
aber zurückgewiesen.