Erste Konfirmationen der evangelischen Kirche in den Sommer verlegt

Zwischen Ostern und Pfingsten finden traditionell die Konfirmationen
in der Evangelischen Kirche statt. Doch wegen der Corona-Pandemie
stehen Gemeinden und Familien auch in diesem Jahr vor
Herausforderungen.

Erfurt (dpa/th) - Einige Kirchengemeinden haben ihre
Konfirmationsgottesdienste wegen der wieder angespannteren
Corona-Situation in Richtung Sommer verschoben. «Eine Entspannung der
Situation ist nicht abzusehen, was für eine verlässliche Planung
nötig wäre», sagte der Landesjugendpfarrer Peter Herrfurth. Es sei
eine große Herausforderung verantwortungsvoll mit der Pandemie
umzugehen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Konfirmanden und ihrer
Familien zu achten.

Der in der evangelischen Kirche wichtige Festgottesdienst wird
normalerweise zwischen Ostern und Pfingsten mit Paten, Freunden,
Freundinnen und Angehörigen begangen. Die Verschiebungen gebe es vor
allem, «um den Familien eine Feier zu ermöglichen».

In etlichen Gemeinden sollten in diesem Frühjahr auch Konfirmandinnen
und Konfirmanden aus dem vergangenen Jahr mit konfirmiert werden,
deren Feste 2020 ersatzlos gestrichen wurden. «Sie mussten schon eine
lange Verschiebung hinnehmen und hatten die Hoffnung, dass es ein
Jahr später doch alles wieder normal gehen würde. Und nun die nächste

Enttäuschung», so Herrfurth.

Der Festtag ist in der Regel der Höhepunkt einer meist zweijährigen
Konfirmandenzeit. In diesem Jahr habe der Großteil der Vorbereitungen
der jungen Menschen auf die Konfirmation nur digital erfolgen können,
so Herrfurth. «Manche Mitarbeitende haben tolle Online-Angebote für
die Konfis gemacht mit Spiel und Aktionen, Musik und Themen.» Aber
dies sei nur dort möglich, wo die Mitarbeitenden Online-Tools nutzen
und sich nötige Kompetenzen erarbeitet hätten. Andere Mitarbeitende
hätten, so der Jugendpfarrer, Spaziergänge in Zweiergruppen
organisiert. Beides ersetze nicht ansatzweise das Regelangebot.

«Besonders prägend und entsprechend wichtig sind Konfi-Freizeiten und
Konfi-Camps», erklärte der Pfarrer. Dort lernen die Jugendlichen sich
gegenseitig kennen und begegnen ihren Gruppenleiterinnen und
-leitern. Viele Konfirmanden wüchsen durch diese Erlebnisse in den
Evangelischen Jugendverband hinein. «Diese Chance fehlt nun unter
Coronabedingungen und lässt sich nur schwer nachholen.»