«Botschafter» für den Hafenpark - Gespräche mit Kommunen im Umland

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - «Botschafter» der Sportjugend sollen im
Frühjahr die Situation im Frankfurter Hafenpark entschärfen. Der
Testlauf habe sich bewährt, sagte eine Sprecherin des
Sozialdezernats. Dabei habe sich auch herausgestellt, dass viele der
Jugendlichen, die sich an den Wochenenden im Hafenpark träfen, aus
dem Umland kämen. Die Stadt will nun auf die Kommunen zugehen.

Das Modellprojekt läuft zunächst für vier Wochen: 20 Übungsleiter d
er
Sportjugend sollen sich in Zweierteams unter die Jugendlichen mischen
und sie für die Corona-Regeln sensibilisieren. Ziel sei es, den
Hafenpark zu «befrieden», sagte die Vorsitzende der Sportjugend,
Petra Preßler. Man habe es dort mit drei Gruppen zu tun: Junge
Menschen, die Sport treiben wollten, Partygänger und Jugendliche, die
auf Krawall aus seien. Die Botschafter sollen sie dazu bringen,
Masken zu tragen, Abstand zu halten und keinen Alkohol zu trinken.

«Das funktioniert nur auf Augenhöhe», sagte Preßler, «nicht mit
erhobenem Zeigefinger». Beim Testlauf hatten die Botschafter alle
Hände voll zu tun, aber keinen Stress. «Die Leute haben Verständnis
für die Maßnahmen, wenn man sie richtig kommuniziert.»

Anfang März war die Situation im Hafenpark eskaliert. Die Polizei
räumte den Park, nachdem ein junger Mann verletzt worden war. Die
Sportjugend sieht sich «in einer Vermittlerrolle» zwischen
Jugendlichen und Polizei. Die Einsatzkräfte finden das gut. «Sich
draußen zu treffen, ist keine Straftat», sagte Polizeipräsident
Gerhard Bereswill vergangene Woche, «deshalb sehe ich hier auch
polizeiliche Maßnahmen nicht an erster Stelle».