Proteste in Rumänen gegen Corona-Beschränkungen

Bukarest (dpa) - In Rumänien haben am Montagabend Tausende Menschen
gegen die angeordneten Corona-Vorsichtsmaßnahmen demonstriert.
Proteste gab es in der Hauptstadt Bukarest und in mindestens 17
weiteren Städten. Die Menschen folgten einem Aufruf der neuen
ultra-rechten Partei AUR, die seit der Wahl im Dezember 2020 auch im
Parlament vertreten ist. Allgegenwärtig waren Parolen gegen eine
«medizinische Diktatur».

In Bukarest füllten Demonstranten den Platz vor dem Regierungssitz,
wo sie Feuerwerkskörper entzündeten, wie der Sender «Digi24.ro»
berichtete. Im ostrumänischen Galati bewarfen Demonstranten
Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern, berichtete die
rumänische Nachrichtenagentur Mediafax. In der Industriestadt
Pitesti, 100 Kilometer nördlich von Bukarest, hätten Demonstranten
auch Hassbotschaften gegen die in Rumänien lebenden ethnischen Ungarn
gerufen, berichtete das Nachrichtenportal «g4media.ro».

In Rumänien lag die 14-Tage-Inzidenz in der dritten Welle der
Corona-Pandemie bei 363,68 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Die
Intensivstationen sind, nach einer relativen Entlastung im Februar,
wieder am Rande der Kapazitätsgrenze. In zahlreichen Orten herrschen
ganztägige Ausgangsbeschränkungen. Je nach Inzidenz gelten lokal
unterschiedlich härtere oder mildere Restriktionen.