Nach Bundesratssitzung: Tschentscher und Ramelow in Corona-Isolation

Am Freitag haben sich Mitglieder des Bundesrats noch persönlich
getroffen. Jetzt sind mehrere Anwesende in Isolation - darunter zwei
Länderchefs.

Hamburg (dpa) - Nach einem Hinweis der Corona-Warn-App befinden sich
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Thüringens
Ministerpräsident Bodo Ramelow in Isolation. Der Hinweis stehe
offenbar im Zusammenhang mit der letzten Bundesratssitzung, nach der
zahlreiche im Plenarsaal Anwesende einen Hinweis erhalten hätten,
teilte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Montag in Hamburg mit.
Auch Ramelow war nach eigenen Aussagen am Freitag bei der
Bundesratssitzung.

Der Linken-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Amtsarzt
des Saale-Orla-Kreises habe ihm auferlegt, alle Kontakte zu
unterbinden. Ramelow hat in dem Ostthüringer Landkreis ein
Ferienhäuschen. Er verlasse derzeit nicht sein Grundstück und könne
daher auch nicht an Landtagssitzungen teilnehmen. Auch die beiden
Minister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) und Dirk Adams (Grüne)
vermeiden demnach wegen einer Meldung bei der Corona-Warn-App
Kontakte. Ramelow will am Mittwoch einen PCR-Test machen lassen, um
Gewissheit zu bekommen.

In Hamburg hätten sich neben Tschentscher auch Justizsenatorin Anna
Gallina (Grüne) sowie die Außenbevollmächtigte des Senats beim Bund
und der EU, Staatsrätin Almut Möller (SPD), in freiwillige häusliche

Isolation begeben. Sie arbeiten derzeit im Homeoffice und ließen am
Mittwoch einen PCR-Test machen, hieß es aus dem Senat.

Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD)
begab sich am Montag nach einem Warnhinweis der App in häusliche
Quarantäne. Sein Ministerium geht von einem Zusammenhang mit der
vergangenen Bundesratssitzung aus. Willingmann werde sich im Laufe
der Woche testen lassen, alle weiteren Termine aber aus dem
Homeoffice wahrnehmen, sagte ein Sprecher.

Bei Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und
seinem Sprecher löste die App hingegen keinen Alarm aus. Beide hatten
an der Sitzung in Berlin teilgenommen. Mehrere Corona-Tests seien
seitdem bei Haseloff negativ verlaufen, sagte der Sprecher am
Montagabend.