Impfen auch über Ostern - Viele Kreise in MV öffnen Impfzentren

Mecklenburg-Vorpommern galt zu Jahresbeginn als Impfprimus. Doch das
hat sich geändert. Damit das Land nicht weiter zurückfällt, öffnen

viele Impfzentren auch über Ostern. Doch am Grundproblem
unzureichender Impfstoffmengen ändert das nichts.

Schwerin/Neubrandenburg/Güstrow (dpa/mv) - Angesicht des
Impfrückstands in Mecklenburg-Vorpommern soll in vielen Impfzentren
des Landes auch über die Osterfeiertage gegen das Corona-Virus
geimpft werden. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab,
bieten Landkreise und kreisfreie Städten aber nicht an allen Tagen
und einheitlich Impftermine an.

So wird in Nordwestmecklenburg und im Landkreis Rostock am
Karfreitag, Karsamstag und Ostermontag geimpft, in
Ludwigslust-Parchim Karfreitag und Karsamstag, in Vorpommern Rügen
nur Karfreitag. Der Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald
teilte mit, dass «bis auf eine kurze Unterbrechung auch über Ostern»

geimpft werde, ließ aber offen an welchen Tagen. In Schwerin soll den
Angaben zufolge Karsamstag geimpft werden. Wegen zu geringer Mengen
an Impfstoff plant der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein
impffreies Wochenende, könnte bei unvorhergesehenen Lieferungen aber
am Samstag noch impfen, wie eine Sprecherin sagte.

Kritik wurde erneut laut an der zentralen Vergabe der Impftermine
über die landesweite Telefon-Hotline. Nach den gravierenden Problemen
Anfang März laufe die Terminvergabe zwar wieder etwas besser, bringe
für Impfwillige aber immer noch vielfach Verdruss, weil sie lange in
der Warteschleife hingen, hieß es.

Das größere Problem sei aber der andauernde Mangel an Impfstoff,
verlautete übereinstimmend. Zur Zeit werden der Umfrage zufolge in
den Impfzentren täglich zwischen 600 und 1300 Menschen geimpft, doch
sei mit dem vorhandenen Personal zum Teil die doppelte Anzahl
möglich. Die Kapazität könne aber auch «aus dem Stand sofort» erh
öht
werden, sollte dies erforderlich sein, betonte der Sprecher des
Kreises Vorpommern-Greifswald.

Liegen bleibe kein Impfstoff. «Was dem Landkreis an Impfstoff
zugeteilt wird, verimpfen wir auch», hieß es beispielsweise aus
Ludwigslust-Parchim.

Nach einem guten Start zu Jahresbeginn war Mecklenburg-Vorpommern im
Impftempo hinter andere Bundesländer zurückgefallen. Als ein Grund
wurden Probleme mit dem Astrazeneca-Impfstoff genannt. Zudem hatte
das Land mehr Impfstoff für die erforderlichen Zweitimpfungen
zurückgehalten, will dies aber nun ändern.

Laut Robert-Koch-Institut wurden im Nordosten bislang etwa 232 000
Corona-Impfdosen verabreicht. 161 000 Menschen erhielten eine erste
Impfung. Mit einer Quote von 10 Prozent bei den Erstimpfungen nimmt
Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich den vorletzten Platz vor
Sachsen ein.

Jüngsten Angaben zufolge hat Mecklenburg-Vorpommern in den ersten
drei Monaten bislang rund 312 000 Impfdosen erhalten, darunter etwa
214 000 des Herstellers Biontech/Pfizer, 21 000 von Moderna und knapp
77 000 von Astrazeneca. Um die angestrebte Impfquote von etwa 70
Prozent zu erreichen, benötigt das Land für Erst- und Zweitimpfungen
zusammen 2,2 Millionen Dosen. Für April wird nach Angaben des
Gesundheitsministeriums mit der Lieferung von 300 000 Dosen
gerechnet, mit deutlichen Steigerungen in den Folgemonaten.