Bovenschulte: Merkels Kritik trifft nicht Bremen

Berlin/Bremen (dpa/lni) - Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte
(SPD) bezieht die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am
Corona-Management der Ministerpräsidenten nicht auf sein Bundesland.
«Wir setzen die Corona-Maßnahmen um, die vereinbart sind. Auch die
Notbremse», sagte Bovenschulte am Montag der Zeitung «Die Welt» in
Berlin. «Insofern fühle ich mich von der Kritik der Kanzlerin nicht
angesprochen.» Die Stadt Bremen nahm am Montag Lockerungen zurück,
wie es in dem Bund-Länder-Beschluss von Anfang März vorgesehen war.

«Die Bundesregierung sollte nicht mit dem Finger auf andere zeigen»m,
sagte Bovenschulte zu Merkels Auftritt in der ARD-Sendung «Anne Will»
vom Vorabend. «Denn umgekehrt könnten die Länder ja auch darauf
hinweisen, dass es mit der Impfstoffbestellung nicht geklappt hat.
Das aber hilft uns nicht weiter, wir müssen nach vorne schauen.»

Der Sozialdemokrat äußerte sich skeptisch zu Merkels Empfehlung von
Ausgangsbeschränkungen in Risikogebieten. «Zur Wahrheit gehört auch:

Ausgangsbeschränkungen haben nur eine sehr begrenzte Wirkung», sagte
Bovenschulte. Ich bin deshalb dafür, dass wir zunächst alle milderen
Mittel im Kampf gegen die Pandemie ausschöpfen.» In der Stadt
Bremerhaven, die derzeit schlimmer als Bremen betroffen ist, will der
Magistrat aber ab Dienstagabend den nächtlichen Ausgang beschränken.