Sieben-Tage-Inzidenz in Modellkommune Tübingen deutlich gestiegen

Tübingen (dpa/lsw) - Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tübingen mit seinem
Modellprojekt mit Lockerungen durch massenhaftes Testen ist deutlich
gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer
Woche lag zuletzt bei 35, wie eine Sprecherin der Stadt am Montag
sagte. Die Sprecherin bezog sich dabei auf die Zahl der vom
Landratsamt auf Stadtebene ausgewiesenen Neuinfektionen für die Stadt
Tübingen vom vergangenen Donnerstag. In der Woche zuvor hatte der
Wert noch bei 23 gelegen. Die Inzidenz werde von der Stadt selbst
berechnet. Dieser Wert ergebe sich aufgrund der Einwohnerzahl von
rund 90 000 und zuletzt 32 Neuinfektionen in einer Woche, hieß es.
Infektionszahlen auf Gemeindeebene werden vom Landratsamt Tübingen
nur wöchentlich veröffentlicht.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und die
Pandemiebeauftragte Lisa Federle hatten angesichts des steigenden
Infektionsgeschehens die Bürger aufgerufen, sich mindestens zweimal
wöchentlich testen zu lassen. «Auch in unserer Stadt steigen nun die
Fallzahlen», hatten die beiden am Sonntag mitgeteilt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gilt als einer der wichtigsten Indikatoren
für den Verlauf des Infektionsgeschehens und wird in Tübingen von der
Stadt in Abgrenzung zur Inzidenz des gesamten Landkreises als
Indikator für die Wirksamkeit des Modellprojekts herangezogen.

Im Landkreis Tübingen ist das Infektionsgeschehen im Zuge der
Ausbreitung der ansteckenderen Varianten des Coronavirus stark
angestiegen. Die Region lag zuletzt nur noch knapp unter dem Wert von
100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Steigt in Kreisen die Inzidenz an
drei Tagen in Folge über den Wert von 100, müssen diese eine
sogenannte Notbremse ziehen und Lockerungen für Handel und Freizeit
zurücknehmen. Auch eine nächtliche Ausgangsbeschränkung kann in
diesem Fall verhängt werden.