100 000 Dosen Corona-Impfstoff aus China in Ramallah eingetroffen

Ramallah (dpa) - Für ihre Impfkampagne gegen das Coronavirus haben
die Palästinenser erstmals auch Impfstoff aus China erhalten. Rund
100 000 Dosen des Herstellers Sinopharm seien in Ramallah
eingetroffen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am
Montag mit.

Über die internationale Covax-Initiative waren in diesem Monat im
Westjordanland bereits mehr als 62 000 Dosen der Impfstoffe von
Biontech/Pfizer und Astrazeneca eingetroffen. In Kürze werden 25 000
weitere Dosen Astrazeneca erwartet.

Auch im Gazastreifen, wo die islamistische Hamas herrscht, läuft eine
Impfkampagne. Dort steht der russische Impfstoff Sputnik zur
Verfügung, eine Spende der Vereinigten Arabischen Emirate.

Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte am Montag mit, in dem
Küstenstreifen seien erstmals seit Beginn der Pandemie Infektionen
mit der ansteckenderen britische Variante B.1.1.7 nachgewiesen
worden.

In den Palästinensergebieten leben insgesamt etwa fünf Millionen
Menschen. Die Corona-Infektionszahlen sind hoch und die Krankenhäuser
überfüllt. Im Westjordanland gelten nachts Ausgangsbeschränkungen und

die Schulen und Universitäten sind weiter geschlossen. Große
Veranstaltungen wie Hochzeiten sind weiter verboten, aber Geschäfte
sind geöffnet.

Israel hat bereits Zehntausende Palästinenser geimpft, die über eine
Arbeitsgenehmigung für Israel verfügen.

Insgesamt erhielten nach Angaben des palästinensischen
Gesundheitsministeriums bisher knapp 49 000 Palästinenser aus dem
Westjordanland und mehr als 20 000 im Gazastreifen die erste
Impfdosis.