Studie: Erste Dosis verleiht Pflegeheim-Bewohnern bereits Schutz

London (dpa) - Die beiden in Großbritannien eingesetzten
Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca verhindern
bereits nach der ersten Dosis mehr als die Hälfte aller zu
erwartenden Infektionen bei Pflegeheimbewohnern. Das geht aus einer
Studie des University College London (UCL) hervor, die am Montag
veröffentlicht wurde.

Demnach verhindern beide Präparate vier Wochen nach einer ersten
Impfdosis 56 Prozent der Infektionen mit dem Coronavirus. Eine Woche
später betrage dieser Impfschutz bereits 62 Prozent, hieß es in einer
Mitteilung. Betrachtet wurden mehr als 10 000 Pflegeheimbewohner in
England mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren. Dabei wurde
verglichen, wieviele Infektionen in einer geimpften Gruppe im
Vergleich zu einer ungeimpften Gruppe auftraten.

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine einzelne Impfdosis eine
Schutzwirkung hat, die von der vierten bis mindestens zur siebten
Woche nach der Impfung anhält», sagte Laura Shallcross vom Institut
for Health Informatics der Universität.

Die Studie habe auch ergeben, dass die Impfstoffe wirksam gegen die
höher ansteckende Variante B.1.1.7 seien, hieß es weiter. Es gebe
zudem Hinweise, dass Infizierte, die zuvor geimpft wurden, weniger
ansteckend seien.

Großbritannien setzt darauf, möglichst viele Menschen so schnell wie
möglich mit einer ersten Impfdosis zu versorgen. Die für den vollen
Impfschutz notwendige zweite Dosis soll spätestens nach zwölf Wochen
folgen. Bislang wurden in dem Land bereits mehr als 30 Millionen
Menschen erstmalig geimpft. Eine zweite Dosis erhielten erst etwa 3,5
Millionen Menschen.