Mehr als 20 000 Corona-Tote seit Pandemie-Beginn in Ungarn

Budapest (dpa) - In Ungarn sind seit Beginn der Pandemie vor gut
einem Jahr mehr als 20 000 Menschen an den Folgen einer
Corona-Erkrankung gestorben. Die Zahl der registrierten Toten stieg
am Montag auf 20 161, wie der Krisenstab in Budapest mitteilte.
Allein in den letzten 24 Stunden verloren 189 Menschen den Kampf
gegen das Coronavirus.

Mit knapp zehn Millionen Einwohnern befindet sich Ungarn unter den
Ländern mit der höchsten Covid-19-Sterblichkeit, gemessen am
Bevölkerungsanteil. Am Montag meldeten die Behörden 7263
Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden. 12 291 Menschen wurden im
Krankenhaus behandelt, 1497 von ihnen mussten künstlich beatmet
werden.

Ungarn steckt derzeit im Sog einer starken Infektionswelle. Das
Robert Koch-Institut wies das EU-Land bereits am 7. März als
Hochinzidenzgebiet aus. Das Nachrichtenportal «444.hu» gab die Zahl
der Neuansteckungen in den letzten 14 Tagen pro 100 000 Einwohner mit
1197 an.

Die hohe Zahl an Krankenhauspatienten bringt das Gesundheitswesen an
die Grenzen seiner Belastbarkeit. Es gebe Hinweise, dass in
Intensivstationen mit ursprünglich acht Betten 40 Patienten versorgt
werden müssten, sagte die Vizevorsitzende der Ärztegewerkschaft,
Judit Toth, am Montag dem Fernsehsender ATV.

Außerdem sinke das Durchschnittsalter der Schwererkrankten wegen
neuer, ansteckenderer Virusvarianten beständig. «In einzelnen
Krankenhäusern können 65- bis 70-Jährige nicht an Beatmungsgeräte
angeschlossen werden, weil die Intensivstationen schon mit Jüngeren
vollbelegt sind», führte Toth weiter aus.