Ziemiak zeigt sich offen für flexiblere Impfreihenfolge

Berlin (dpa) - CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat sich offen dafür
gezeigt, die Reihenfolge beim Impfen gegen Corona künftig flexibler
zu handhaben. «Wenn auf Dauer es so ist, dass diejenigen, die
eigentlich priorisiert sind - nämlich aus guten Gründen, weil diese
Gruppen besonders die Folgen einer Corona-Erkrankung befürchten
müssen - wenn die nicht mehr geimpft werden wollen, dann müssen wir
darüber nachdenken, eben sehr schnell möglichst viele Menschen zu
impfen», sagte Ziemiak am Sonntagabend im ARD-«Bericht aus Berlin».

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte ebenfalls im
«Bericht aus Berlin» Pragmatismus: «Überall wo noch Impfstoff da is
t,
sollte er sehr schnell, sehr unbürokratisch und flexibel verimpft
werden.» Auch über die Osterfeiertage sollte - sofern Vorräte da sind

- geimpft werden.

Göring-Eckardt sieht zudem die Arbeitgeber im Kampf gegen das
Coronavirus in der Pflicht. «Wir können nicht mehr dran
vorbeischauen, dass an der Arbeitswelt das Risiko, sich anzustecken,
extrem hoch ist. Und deswegen ganz klar: Macht die Büros zu! Bleibt
zu Hause, wo immer es geht! Fahrt die Betriebe runter! Und wo das
nicht geht, dort muss getestet werden - und zwar verbindlich.»

Ziemiak sagte dazu, dass man vor allem mehr Tests - und nicht neue
Gesetze brauche. «Die Wirtschaft ist schon dabei - übrigens sehr
erfolgreich. Sie hat nämlich ein eigenes Interesse daran, dass ihre
Betriebe offenbleiben. Kein Unternehmer hat irgendwie ein Interesse
daran, dass seine Mitarbeiter krank sind, dass Corona sich ausbreitet
im Betrieb.» Die meisten Infektionen passierten zudem im privaten
Bereich, sagte Ziemiak.