Boris Palmer zieht Bilanz zum «Tübinger Weg»

Schnelltests und Lockerungen: Das Vorgehen der schwäbischen
Universitätsstadt in der Pandemie macht landesweit Schule.
Stadtoberhaupt Palmer wirft nun einen Blick zurück auf das bisher
Erreichte.

Tübingen (dpa/lsw) - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer
(Grüne) wird am Montag (18.15 Uhr) eine Bilanz zum sogenannten
«Tübinger Weg» ziehen. In der Ringvorlesung «Was lernen wir in
Tübingen aus der Corona-Krise?» beim Weltethos-Institut in Tübingen
spricht Palmer über den früh eingeschlagenen Weg der
Universitätsstadt, mit massenhaften Schnelltests auch während der
Pandemie Lockerungen zu ermöglichen. Die Diskussion wird vom Tübinger
Politikwissenschaftler Christopher Gohl moderiert.

In Tübingen läuft noch bis zum 18. April ein Modellprojekt zu mehr
Öffnungsschritten in Corona-Zeiten. An neun Teststationen können die
Menschen kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt.
Damit kann man in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen.
In einer ersten Zwischenbilanz hatte sich Palmer trotz
Unregelmäßigkeiten bei der Testauswertung zufrieden gezeigt. Das
Modellprojekt wird vom Universitätsklinikum Tübingen wissenschaftlich
begleitet.

Mit den massenhaften Schnelltests sollen viele auch symptomlose
Infektionen erkannt und so weitere Ansteckungen verhindert werden. Im
Zuge der Ausbreitung der ansteckenderen Varianten des Coronavirus
steigt auch im Landkreis Tübingen das Infektionsgeschehen. Die Region
steht im landesweiten Vergleich noch recht gut da, überschritt
zuletzt aber auch mehrfach den Wert von 50 bei der
Sieben-Tage-Inzidenz.

Immer mehr Städte und Landkreise im Südwesten würden ebenfalls gerne

mehr Lockerungen anhand regelmäßiger Schnelltests ähnlich dem Modell

in Tübingen anbieten. Beim baden-württembergischen Gemeindetag hätten

sich bereits mehr als 100 Städte und Gemeinden gemeldet, die solche
Modelle umsetzen wollten, hatte Gemeindetags-Präsident Steffen Jäger
der Deutschen Presse-Agentur gesagt.