Kremlchef Putin ruft zu Corona-Impfungen auf

Moskau (dpa) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine
Landsleute aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Wenige Tage nach seiner ersten Injektion unter Ausschluss der
Öffentlichkeit sagte der Kremlchef, wer sich «sicher fühlen, nicht
krank werden oder nach einer Erkrankung keine schwerwiegenden Folgen
haben möchte», sollte sich impfen lassen. In Russland sind immer noch
vergleichsweise wenige Menschen geimpft. Nach Putins Angaben haben
erst 4,3 Millionen Menschen die beiden notwendigen Spritzen erhalten.
Das sind knapp drei Prozent der Bevölkerung des Riesenreichs mit
seinen 146 Millionen Einwohnern.

Zugleich verteidigte der Präsident im Staatsfernsehen seine
Entscheidung, sich am vergangenen Dienstag nicht vor laufenden
Kameras impfen zu lassen. Er habe die anderen Staatschefs nicht
«nachäffen» wollen, die sich zuvor öffentlich spritzen ließen. Zu
dem
meinte er, dass solche Impfaktionen leicht zu fälschen seien. Statt
eines Vakzins könne eine Kochsalzlösung verabreicht werden. Er
verriet auch weiterhin nicht, welchen der drei russischen Impfstoffe
er erhalten hat. «Nur mein Arzt weiß das», sagte der 68-Jährige.

Russland hat neben dem international bekannten Impfstoff Sputnik V
zwei weitere: EpiVacCorona und seit einem Monat CoviVac. Am Sonntag
meldeten die russischen Behörden etwa 9000 Corona-Neuinfektionen.
Ende vergangenen Jahres waren es täglich weit mehr als 20 000.