Andachten und Konzerte am Palmsonntag - Karwoche vor Ostern beginnt

Keine Palmsonntagsprozession der Katholiken im Eichsfeld,
Einschränkungen auch für evangelische Christen: Die Karwoche vor
Ostern wird erneut von der Corona-Pandemie überschattet.

Erfurt (dpa/th) - Eine Woche vor Ostern begehen die Kirchengemeinden
landesweit den Palmsonntag - wegen der Corona-Pandemie allerdings
anders als gewohnt. So müssen die Katholiken im Eichsfeld bereits zum
zweiten Mal hintereinander auf die jahrhundertealte
Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt verzichten. Evangelische
Kirchengemeinden feiern den Palmsonntag mit Andachten und Konzerten -
unter anderem in der Stadtkirche Weimar, der Augustinerkirche Erfurt
und in der Kirche Jena-Göschwitz. Der Palmsonntag ist Auftakt zur
Karwoche, in der die Christen an den in der Bibel überlieferten
Leidensweg von Jesus Christus mit dessen Kreuzigung am Karfreitag
erinnern.

Der Name Palmsonntag weist auf den feierlichen Einzug von Jesus vor
seinem Tod in Jerusalem hin. Der Überlieferung nach bejubelten ihn
die Menschen als König und Retter und schwenkten Palmzweige. Daran
erinnert in der Karwoche etwa der evangelische Kirchenkreis
Henneberger Land mit Palmsträußchen. Die dortige Autobahnkirche St.
Kilian bei Schleusingen zeigt Schaubilder der Leidensstationen in
Lebensgröße, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
mitteilte. Besucher können sich die Schaubilder mittels Audioguide
per Smartphone erklären lassen. In andere Kirchengemeinden werden in
der Karwoche, die noch Teil der Fastenzeit ist,
Online-Fastengespräche angeboten.

Ob evangelische Ostergottesdienste in Thüringen mit Gläubigen in den
Kirchen gefeiert oder durch digitale Angebote ersetzt werden,
entscheiden laut EKM die Gemeindekirchenräte in eigener
Verantwortung. Das Bistum Erfurt hat bereits angekündigt,
Ostergottesdienste mit begrenzten Teilnehmerzahlen zu feiern, wirbt
aber zugleich für Gottesdienste, die im Radio, Fernsehen oder
Internet übertragen werden.