Lange Staus vor Urlaubsgebiet in Rio am Corona-«Super-Feiertag»

Rio de Janeiro (dpa) - Am ersten Wochenende des «Super-Feiertags» mit
Lockdown als Anti-Corona-Maßnahme haben sich vor einem beliebten
Touristenziel in Rio de Janeiro Verkehrsstaus gebildet. Eine
kilometerlange Fahrzeugschlange verstopfte am Samstag die Zufahrt zu
einem Gebiet mit Seen, das sich im Osten Rios an der Küste
entlangzieht. Der Stau erreichte zu Spitzenzeiten mehr als zehn
Kilometer, wie etwas das brasilianische Nachrichtenportal «G1»
berichtete. Die Wartezeit betrug demnach bis zu drei Stunden.

Verschiedene Zugänge zu den Städten entlang der Straße mit den
Lagunen und Stränden waren versperrt, der Zugang zu den Stränden
angesichts des erwarteten Ansturms verboten. Im Bundesstaat São Paulo
blockierten Bewohner eine Bundesstraße zu einem Touristenort mit
brennenden Reifen.

Rio und die Zwillingsstadt Niterói hatten angesichts des rasanten
Anstiegs der Corona-Zahlen und der Angst vor dem Kollaps des
Gesundheitssystems die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus
verschärft. Von Freitag bis zum Ostersonntag sind nur essenzielle
Aktivitäten erlaubt. Der Bundesstaat Rio de Janeiro legte Feiertage
aus dem Jahr vor und schaffte einen «Mega-Feiertag» über diesen
Zehn-Tages-Zeitraum.

Die Idee war, dass es mehr Bewohnern gelingen würde, sich an die
Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten. Das brasilianische
Fernsehen berichtete jedoch auch von mehreren heimlichen Festen in
Rio.

Der Corona-Hotspot Brasilien hatte am Freitag einen Tageshöchstwert
bei den Corona-Toten registriert. Das Gesundheitsministerium in
Brasília meldete 3650 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19
innerhalb 24 Stunden. Zudem registrierte das Land vor kurzem erstmals
mehr als 100 000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag. Das
Gesundheitssystem ist inzwischen vielerorts zusammengebrochen oder
dabei zusammenzubrechen. Medikamente, unter anderem zur Intubation
von Covid-19-Patienten, gehen zur Neige.