Brandenburger Gaststättenbranche sieht Chance in Modellprojekten

Seit November sind Gaststätten und Cafés in Brandenburg wegen der
Corona-Krise zu. Steigende Infektionszahlen machen die ersehnte
Öffnungsperspektive zunichte. Die Branche sieht dennoch eine Chance.

Potsdam (dpa/bb) - Die Gaststättenbranche in Brandenburg setzt trotz
des Corona-Lockdowns Hoffnung in die geplanten Modellprojekte für
Lockerungen in Kreisen oder Städten. «Für uns ist es ein Weg
auszutesten, wie es unter Pandemiebedingungen geht», sagte der
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands
(Dehoga) Brandenburg, Olaf Lücke, der Deutschen Presse-Agentur in
Potsdam. Die Voraussetzung dafür sei ein vertretbarer Wert neuer
Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Das
sei ein gangbarer Weg, der auf jeden Fall besser sei, als «einfach
nur zuzumachen», sagte Lücke.

Seit dem 2. November sind Gaststätten und Cafés in Brandenburg wegen

der Corona-Krise geschlossen - bis auf Liefer- oder Abholdienst. Bund
und Länder vereinbarten, dass in den Ländern und in einzelnen
Regionen zeitlich befristete Modellprojekte mit Schutzmaßnahmen und
Corona-Testkonzept möglich sein sollen, um Bereiche wie Handel und
Gastronomie weiter oder überhaupt erst zu öffnen. Die Stadt Potsdam
lässt das Einkaufen seit Samstag mit Termin und negativem Test zu und
will Modellkommune werden. Als Modellprojekt wollen sich auch andere
Kommunen bewerben. Das Brandenburger Kabinett will solche Lockerungen
über voraussichtlich sechs Modellprojekte ermöglichen.

Der Dehoga Brandenburg sieht in der regionalen Öffnung gleich
mehrfach ein Zeichen. «Es ist eine Signalwirkung an die Branche: Hier
geht was», sagte der Hauptgeschäftsführer. Das Signal gehe aber auch

an die Gäste, dass es die Chance gebe, aus der Schleife
herauszukommen, wenn sie sich an die Voraussetzungen hielten. «Das
Saarland macht es vor», sagte Lücke. Vom 6. April an sollen im
Saarland Kinos, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder offen
sein - aber nur mit tagesaktuellem negativen Corona-Schnelltest.

Die Brandenburger Gaststätten blicken schon auf den 12. April, wenn
sich Bund und Länder wieder treffen. «Da muss es ganz klare Angebote
geben - ansonsten sehe ich für die Branche schwarz», sagte Lücke.