Tirol und Tschechien keine Virusvariantengebiete mehr

Im Februar hatte Deutschland an den Grenzen zu Tschechien und Tirol
die Einreisebestimmungen verschärft und Kontrollen eingeführt. Eine
zentrale Grundlage ist jetzt weggefallen, doch sofortige
Erleichterungen bedeutet das nicht.

München/Berlin (dpa) - Tschechien und Tirol sind in der
Risikoeinstufung des Robert Koch-Instituts zurückgerutscht. Seit
Sonntag 0.00 Uhr gelten sie nicht mehr als Virusvariantengebiet.
Einreisen aus solchen Gebieten sind besonders strengen Regeln
unterworfen. Sofortige weitgehende Lockerungen bedeutet die Änderung
allerdings nicht. Wie es mit den geltenden Grenzkontrollen weitergeht
blieb zunächst offen.

Die Einstufung als Virusvariantengebiet bringt unter anderem
Einreisebeschränkungen, eine längere, 14-tägige Quarantäne ohne
Möglichkeit sich nach fünf Tagen freizutesten und die Verpflichtung
bereits bei Einreise einen negativen Coronatest vorzulegen mit sich.
Die größte Veränderung ist für Tirol zu erwarten, das künftig nur

noch als «normales» Risikogebiet gilt. Tschechien bleibt in der
höheren Kategorie Hochinzidenzgebiet, so dass dort weniger
Erleichterungen im Vergleich zu den aktuellen Regeln erwartet werden.

Für beide Länder gilt, dass die Einstufung als Virusvariantengebiet
auch nach ihrem Ende noch einige Zeit nachwirkt. Für die verschärfte
Test-, Anmelde- und Quarantänepflicht reicht es, sich in den zehn
Tagen vor Einreise in einem Virusvariantengebiet aufgehalten zu
haben, wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilte. Dies
gelte auch, wenn das Gebiet zwischenzeitlich zurückgestuft worden
sei, wie jetzt bei Tirol und Tschechien der Fall.

Zu Grenzkontrollen hieß es vom zuständigen Bundesinnenministerium, am
Samstag, dass es noch keinen neuen Stand gebe. Am Freitag hatte es
geheißen: «Die Entscheidungsprozesse zu den aus der veränderten
Einstufung resultierenden Maßnahmen laufen noch.» Das RKI hatte die
Änderungen am Freitagnachmittag mitgeteilt.

In den betroffenen Regionen hatte die niedrigere Einstufung für
Erleichterung gesorgt. In einem offenen Brief hatten mehrere
bayerische Bürgermeister und die Präsidentin des Tiroler Landtags
betont, dass die Beschränkungen «eine riesige Belastung für unsere
Grenzregion und darüber hinaus» gewesen seien. Sie forderten, künftig

auf «strenge Grenzmaßnahmen zwischen Tirol und Bayern» zu verzichten.